Glossar: HR- & Recruiting-Definitionen
Die Candidate Conversion Rate gibt prozentual an, wie viele potenzielle Bewerber:innen eine Bewerbung eingereicht haben, nachdem sie die Stellenanzeige eines Unternehmens angesehen haben – und somit zu tatsächlichen Bewerber:innen, Kandidat:innen oder später auch Mitarbeiter:innen konvertiert wurden.
Die Conversion Rate (deutsch: Konversionsrate) entstammt eigentlich dem Online-Marketing und drückt aus, wie viele der Besucher einer Website (oder eines Onlineshops) eine bestimmte Transaktion (z. B. Download oder Kauf) durchführen. Mit dieser Transaktion werden sie von Interessent:innen in Kund:innen bzw. Käufer:innen verwandelt (konvertiert).
Inzwischen hält die Conversion Rate jedoch auch Einzug ins Personalmarketing. Auch hierbei geht es ja letztendlich darum, etwas gezielt zu verkaufen: eine offene Stelle in einem Unternehmen an qualifizierte Talente.
In diesem Kontext zeigt die Candidate Conversion Rate an, wie hoch der Bewerbungsandrang im Verhältnis zur Gesamtanzahl der potenziellen Bewerber:innen (Arbeitsuchende) ausfällt, die sich eine Stellenanzeige auf einer Jobbörse oder Karriereseite angesehen haben.
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Conversion Rates sind enorm vielseitig einsetzbar. Tatsächlich lassen sie sich über den gesamten Einstellungsprozess hinweg verfolgen, um zu ermitteln, wie viele Kandidat:innen einen bestimmten Schritt, etwa die
oder auch den gesamten Weg durch die Einstellungspipeline erfolgreich durchlaufen haben, ohne abzuspringen oder eine Absage zu erhalten.
Mithilfe der sogenannten Job Conversion Rate lässt sich außerdem der Erfolg einzelner Recruiter:innen bei der Besetzung unterschiedlicher Positionen messen.
Wir konzentrieren uns in diesem Artikel jedoch verstärkt auf die Candidate Conversion Rate und ihren Einsatz als Recruiting-KPI.
Die Candidate Conversion Rate erlaubt wichtige Erkenntnisse über die Qualität und Attraktivität der Stellenanzeige. Doch nicht nur das, sie ermöglicht zusätzlich Rückschlüsse über die Benutzerfreundlichkeit des Bewerbungsprozesses und die Qualität der Candidate Journey – und das schon direkt ab dem Beginn des Suchprozesses.
Ergibt sich eine schlechte Candidate Conversion Rate, kann so schnell eingegriffen und nachgebessert werden.
In Ergänzung mit weiteren Metriken kann sogar genauer bestimmt werden, wo genau der Knackpunkt lag, an dem potenzielle Bewerber:innen den Prozess abgebrochen haben.
Werden keine oder nur sehr wenige Bewerbungen eingereicht (also kaum oder keine Conversions erzielt), könnte das ein Hinweis auf folgende mögliche Ursachen sein:
Alle genannten Punkte können sich auf lange Sicht negativ auf die Talentakquise, das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens auswirken – und somit auch auf das Arbeitgeberimage.
Glücklicherweise gibt es jedoch ein paar einfache Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um die Candidate Conversion Rate zu erhöhen und dem entgegenzuwirken (mehr dazu am Ende dieses Artikels).
Die Formel, mit der man die Candidate Conversion Rate berechnen kann, ist recht einfach: Es wird lediglich die Anzahl der eingegangenen Bewerbungen durch die Anzahl der gesamten Sichtungen (Impressionen) einer Stellenanzeige dividiert und mit 100 multipliziert:
Candidate Conversion Rate = Anzahl Bewerbungen : Anzahl Sichtungen x 100
Und fertig ist die prozentuale Konversionsrate!
Hat ein Unternehmen stattdessen Talent Sourcing betrieben, wird nicht die Zahl der Sichtungen, sondern die der Kontaktaufnahmen zugrundegelegt und ins Verhältnis zur Anzahl der eingegangenen Bewerbungen gesetzt.
Ein Rechenbeispiel gefällig? Ein Unternehmen hat seine Stellenanzeige online veröffentlicht und 1.000 potenzielle Bewerber:innen haben die Stellenanzeige gesehen. Eingereicht wurden daraufhin 50 Bewerbungen.
Candidate Conversion Rate = 50 : 1.000 x 100 = 5 %
Die Candidate Conversion Rate liegt in diesem Beispiel also bei 5 %. Entscheidend für den Erfolg eines Einstellungsprozesses ist letzten Endes aber weniger der Prozentsatz, als vielmehr die tatsächliche Anzahl der vorhandenen Bewerber:innen.
Sind ausreichend Bewerbungen eingegangen, kann auch bei 2 % schon von einer guten Candidate Conversion Rate gesprochen werden.
Wer sich nun fragt, wie die Anzahl der Sichtungen nachverfolgt werden soll: für die Karriereseite kann dies mithilfe von Google Analytics bewerkstelligt werden. Marginal schwieriger kann es im Hinblick auf Jobbörsen werden. Viele Jobplattformen bieten jedoch bereits eigene Analytics-Funktionen, die die Errechnung der Candidate Conversion Rate erleichtern.
Wurde der Job zusätzlich zur Karriereseite auf mehreren Portalen gleichzeitig veröffentlicht (Multiposting), können natürlich auch die Sichtungen und Einreichungen je Plattform aufaddiert und eine Gesamt-Konversionsrate ermittelt werden.
Alternativ dazu können diese getrennten Werte aber auch zur Errechnung der Effektivität einzelner Kanäle herangezogen werden (Channel Effectiveness), was Unternehmen anschließend die Fokussierung auf die leistungsstärksten Jobbörsen ermöglicht.
Was können Unternehmen tun, wenn nicht genug (oder gar keine) Bewerbungen eingereicht werden? Hier einige Möglichkeiten:
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