Was ist die Hiring Manager Satisfaction?
DefinitionDie sogenannte Hiring Manager Satisfaction ist eine Kennzahl aus dem Recruiting-Bereich, die ausdrückt, wie zufrieden der oder die Hiring Manager:in mit dem Einstellungsprozess innerhalb eines Unternehmens ist.
Hiring Manager vs. Recruiter
Recruiting ist ein Teamsport. Daher involviert der reguläre Einstellungsprozess neben dem oder der Recruiter:in meist auch eine:n sogenannte:n Hiring Manager:in, um die besten Kandidat:innen für ihr Unternehmen auszuwählen.
Doch was unterscheidet Hiring Manager:innen von Recruiter:innen? Hier eine kurze Erklärung, wo die Unterschiede zwischen beiden Rollen im Einstellungsprozess liegen:
Recruiter:in
Recruiter:innen sind Fachleute für die Einstellung von neuen Mitarbeiter:innen. Dabei ist es ihre Aufgabe, die Strategien des Unternehmens zur Personalentwicklung (zum Beispiel im Hinblick auf DEI und kulturelle Bereicherung) möglichst effektiv umsetzen.
Der oder die Recruiter:in übernimmt daher die Moderation und Organisation des Einstellungsprozesses:
Er/sie erstellt – idealerweise in Zusammenarbeit mit dem oder der Hiring Manager:in – eine Stellenbeschreibung, recherchiert die relevanten Plattformen, veröffentlicht die Stellenanzeige und lenkt den Auswahl– und Interviewprozess.
Bei der finalen Entscheidungsfindung steht der oder die Recruiter:in meist beratend zur Seite, übernimmt die Unterbreitung des Jobangebots und hilft dem oder der HR-Manager:in bei der Vorbereitung der Vertragsunterlagen.
Hiring Manager:in
Bei dem oder der Hiring Manager:in handelt es sich in der Regel um die verantwortliche Person (in der Regel die Führungskraft) der einstellenden Abteilung.
Er oder sie ist dafür zuständig, den Bedarf eines neuen Teammitglieds an die Personalabteilung zu melden und den oder die zuständige:n Recruiter:in über die genauen Anforderungen an das neue Teammitglied und das vorgesehene Gehalt der Position zu informieren.
Meist suchen Hiring Manager:innen und Recruiter:innen nach dem Eingang der ersten Bewerbungen gemeinsam einige interessante Kandidat:innen aus, die interviewt und bewertet werden sollen.
Während Recruiter:innen schon beim ersten Telefoninterview im Kontakt mit den Kandidat:innen stehen, beginnt die aktive Beteiligung der Hiring Manager:innen erst im späteren Verlauf des Interview- und Assessment-Prozesses.
Als Leiter:in des Teams weiß der oder die Hiring Manager:in allerdings am besten, welche Qualifikationen und Erfahrungen sowie Hard und Soft Skills benötigt werden, um die Lücke im Team optimal zu füllen. Folglich liegt bei ihm oder ihr daher auch die Entscheidung, ob jemand eingestellt wird oder nicht.
Warum ist die Hiring Manager Satisfaction wichtig?
Mitarbeiter:innen zu finden und einzustellen ist eine komplexe Aufgabe, die viele Ressourcen (allen voran Geld) verschlingt. Je länger der Einstellungsprozess dauert, desto teurer wird dieser.
Ein Beispiel: Fast die Hälfte (42,5 %) aller Kandidat:innen steigt aus einem zu langen Einstellungsprozess aus und kann diesen dadurch noch zusätzlich verlängern. Deshalb gewinnt die Effektivität des Einstellungsprozesses zunehmend an Bedeutung.
Genau da kommt die Hiring Manager Satisfaction ins Spiel. Sie gibt Recruiter:innen Auskunft über die Qualität des Einstellungsprozesses und kann helfen, diesen zu optimieren.
Während die Candidate Satisfaction Erkenntnisse über die Zufriedenheit von Außenstehenden (Bewerber:innen) liefert, gibt die Hiring Manager Satisfaction aus der Sicht von Mitarbeitenden Aufschluss darüber, was intern womöglich noch verbessert werden muss, z. B. die Koordination von Terminen oder die Kommunikation zwischen den Abteilungen.
Die Hiring Manager Satisfaction zu messen, kann außerdem dabei helfen,
- die Qualität der Stellenbeschreibung / Stellenanzeigen zu verbessern,
- die Qualität der eingehenden Bewerbungen zu erhöhen und
- die Effektivität der Zusammenarbeit zwischen Hiring Manager:in und Recruiter:in zu optimieren.
Nur wenn intern alle Zahnräder ineinandergreifen, können auf die lange Sicht nicht nur fachlich, sondern auch kulturell passende Kandidat:innen angesprochen und eingestellt werden, die mit ihrem Engagement zum Erreichen der Unternehmensziele beitragen sollen.
Wie wird die Hiring Manager Satisfaction gemessen?
Anders als viele andere Recruiting-Kennzahlen kann die Hiring Manager Satisfaction nicht mithilfe einer Formel berechnet werden. Es handelt sich bei ihr vielmehr um eine subjektive Bewertung. Doch auch diese kann in Zahlen umgewandelt werden.
Die Grundlage hierfür bietet eine Umfrage, zu deren Teilnahme Recruiter:innen die Hiring Manager:innen ihres Unternehmens ermutigen können. Sie baut sich zum Beispiel aus Aussagen zur Qualität der internen Prozesse auf, denen die Manager:innen zustimmen oder widersprechen können.
Hier einige Beispiele, welche Aussagen ein Fragebogen zur Hiring Manager Satisfaction enthalten könnte:
- Der/die Recruiter:in war bestens mit den Anforderungen der Position vertraut.
- Der/die Recruiter:in hat während des gesamten Prozesses jederzeit schnell und hilfsbereit reagiert.
- Ich fühlte mich während des gesamten Einstellungs- und Interviewprozesses gut beraten und unterstützt.
- Die Qualität der vorgeschlagenen Bewerber:innen entsprach meinen Erwartungen.
- Ich bin im Allgemeinen zufrieden mit der Leistung der Recruiter:in und dem Einstellungsprozess.
- Das neu eingestellte Teammitglied erfüllt meine Erwartungen und bereichert mein Team.
Als Antwort-Optionen können Aussagen wie „stimme vollständig zu“ oder „stimme überhaupt nicht zu“ (am besten mit gewissen Abstufungen) zur Verfügung gestellt werden.
Das Ergebnis jeder Frage kann dann – je nach Kontext – als positiver oder negativer Wert auf einer Skala von z. B. 1-5 dargestellt und anschließend ohne Probleme ausgewertet werden.
Zusätzlich zur Hiring Manager Satisfaction können jedoch auch diverse Konversionsraten, die während des Einstellungsprozesses erfasst werden, zur Beurteilung der Effektivität der internen Prozesse herangezogen werden.
Wie kann die Hiring Manager Satisfaction erhöht werden?
Recruiter:innen sind häufig an mehreren Einstellungsprozessen gleichzeitig beteiligt und müssen neben Ihrem Fachwissen häufig auch viel Zeit in wiederkehrende Aufgaben investieren.
Das Überprüfen des Posteingangs in mehreren Tools, das Sammeln und Zuordnen von Bewerberdaten zu den offenen Stellen und das Versenden von Absagen sind nur einige Tätigkeiten, die es schwer machen, den Überblick zu behalten.
Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten, die Zufriedenheit der Hiring Manager:in mit dem internen Einstellungsprozess zu verbessern.
Eine davon ist die Verwendung eines Bewerbermanagementsystems (ATS) wie JOIN. Es hilft Recruiter:innen dabei, interne Prozesse zu rationalisieren, die Effizienz des Einstellungsprozesses zu erhöhen und mehr Zeit für ihre Kernaufgabe einplanen zu können.
JOIN bietet bei diesem Vorhaben mit zahlreichen nützlichen Features wie automatisierten Nachrichten, einer direkten Kommunikationsschnittstelle mit Kandidat:innen sowie der Möglichkeit zur Teamzusammenarbeit im ATS die optimale Unterstützung.
Weitere nützliche Anregungen dazu, wie die internen Prozesse optimiert und die Hiring Manager Satisfaction erhöht werden können, finden Sie in unseren Blog-Artikeln
und in unseren Blog-Rubriken Einstellungsprozess und Organisation & Prozesse.
