Glossar: HR- & Recruiting-Definitionen
Die Offer Decline Rate ist eine Recruiting-Kennzahl (KPI), die ausdrückt, wie viele Bewerber:innen im Rahmen eines Einstellungsprozesses das Jobangebot eines Unternehmens abgelehnt haben.
Die Offer Decline Rate gibt Auskunft darüber, wie viele Bewerber:innen das Jobangebot eines Unternehmens am Ende eines Einstellungsprozesses abgelehnt haben.
Zu wissen, wie viele Absagen Unternehmen zu ihren Jobangeboten erhalten, ist aus folgenden Gründen wichtig:
Erkenntnisse über die Qualität des Einstellungsprozesses
Jede Ablehnung eines Jobangebots kostet Unternehmen Geld und mit jeder Absage steigt die Cost of Vacancy. Um diese Kosten im Rahmen zu halten, ist es nötig, den Einstellungsprozess für Kandidat:innen so kurz und angenehm wie möglich zu gestalten.Gegenkontrolle zur Offer Acceptance Rate
Es gibt noch eine andere Kennzahl zum Thema Jobangebot: die sogenannte Offer Acceptance Rate (OAR), die das Gegenstück zur Offer Decline Rate (ODR) darstellt.Laut einer StepStone-Studie aus dem Jahr 2019 lehnen 29 % der Fachkräfte das Jobangebot am Ende eines Bewerbungsprozesses ab. Die Gründe für die Ablehnung variieren stark, doch einige Gründe werden auffällig häufig genannt:
Werfen wir nun endlich einen Blick in die Praxis und dementsprechend zur Berechnung der Offer Decline Rate. Der Wert wird ermittelt, indem der Anteil der abgelehnten Jobangebote durch den Anteil aller Angebote dividiert und das Ergebnis mit 100 multipliziert wird.
Die Formel zur Ermittlung der Offer Decline Rate lautet also:
Anzahl abgelehnte Jobangebote : Anzahl aller Jobangebote x 100
Ein kleines Rechenbeispiel gefällig? Machen wir gern, gleich im nächsten Textabschnitt.
Vorher gilt es allerdings noch zu erwähnen, dass in die Anzahl aller Angebote auch die Jobangebote mit einschließt, die vorbereitet, aber vielleicht nicht mehr aktiv unterbreitet wurden, weil der oder die Kandidat:in aus dem Einstellungsprozess ausgestiegen ist.
Auch in diesem Fall wäre immerhin ein Angebot unterbreitet worden. Der Ausstieg des Bewerbenden gilt dann als verlorenes Interesse, was auch als eine Form der Ablehnung darstellt – und auch so gewertet werden muss.
Ebenfalls müssen die Jobangebote, die mündlich unterbreitet und mündlich abgelehnt wurden, in die Gesamtheit der Jobangebote einbezogen werden, um wirklich aussagekräftige Werte zu erhalten.
Angenommen, ein Unternehmen möchte eine Stelle besetzen und hat 3 Kandidat:innen (Kandidat:in A, B und C) in der finalen Auswahl.
Kandidat:in A lehnt das Jobangebot ab, weil die Konditionen nicht zusagen. Ein zweites Angebot an Kandidat:in B wird vorbereitet, diese:r springt jedoch zwischenzeitlich ab, weil es zu lange gedauert hat. Erst Kandidat:in C nimmt das Jobangebot an.
Das bedeutet, dass insgesamt 3 Jobangebote berücksichtigt werden, von denen 2 abgelehnt wurden. Setzen wir das in die Formel ein, ergibt sich folgende Offer Decline Rate:
Offer Decline Rate = 2 : 3 x 100 = 66,67 %
Das hier ist jedoch nur ein Einzelfall, der allein nicht sonderlich aussagekräftig wäre. Vielleicht hat das Unternehmen bald noch mehr Stellen zu besetzen, bei denen ein Angebot sofort angenommen wird oder bei dem noch mehr Angebote vorbereitet und abgelehnt werden.
Deshalb sollte das Verhältnis für jeden einzelnen Einstellungsprozess dokumentiert und die Offer Decline Rate unter Berücksichtigung aller relevanten Stellenausschreibungen ganzheitlich betrachtet werden – z. B. mithilfe einer Tabellenkalkulation.
Tatsächlich ist es gar nicht so schwierig, die Offer Decline Rate zu reduzieren. Diese einfachen Maßnahmen können Unternehmen ergreifen:
Kämpfen auch Sie mit einer zu hohen Offer Decline Rate? Dann empfehlen wir die nachfolgenden Artikel, die Ihnen hilfreiche Tipps und Ratschläge zur Verbesserung Ihres Einstellungsprozesses an die Hand geben:
Jetzt Stellen schneller besetzen.
Entdecken Sie über 250+ Jobbörsen, über die Sie passende Kandidat:innen erreichen.
Kostenlos starten.Verwandte Begriffe
Verwandte Beiträge
Feedback annehmen: So reagieren Sie professionell
Feedback erhalten ist nicht immer einfach. Sie müssen es auch annehmen und verstehen können, was gesagt wurde und was Sie künftig tun müssen. Diese 12 einfachen Schritten helfen Ihnen dabei.
Feedback nach der Absage: Do’s und Don’ts
Absagen erteilen ist manchmal schwierig – und ebenso die Frage, ob man den Grund dafür kommunizieren sollte. Wir verraten Ihnen 5 Gründe, warum Sie nicht auf ein Feedback nach der Absage verzichten sollten und legen eine Schippe nützlicher Do’s und Don’ts obendrauf.
Wie Sie effektiv Feedback geben
Feedback geben, das ist nicht immer einfach. Wissen Sie, wie Sie Ihrem Vorgesetzten oder Ihren Kollegen am besten Feedback geben können? Mit diesen Tipps lernen Sie, wie Sie jedem Teammitglied effektiv Feedback geben.