Glossar: HR- & Recruiting-Definitionen
Der Begriff Reskilling bezeichnet den Erwerb neuartiger arbeitsbezogener Fähigkeiten durch in einem Unternehmen beschäftigte Personen, um eine bestehende Tätigkeit auf andersartige Weise ausführen zu können oder eine gänzliche neue Tätigkeit aufzunehmen (Umschulung).
Reskilling und auch das Konzept der Umschulung beschäftigen sich mit dem Erwerb neuer Fähigkeiten und fallen unter den Bereich der Weiterbildung. ‘Wo ist dann der Unterschied zum Upskilling?’, stellt sich vielen die Frage. Wir lösen auf:
Wie schon eingangs erwähnt, ist Reskilling ein zweideutiger Begriff, der sich neben der tatsächlichen Umschulung ebenfalls mit der Anpassung an ein (zukünftig in stark veränderter Form) fortbestehendes Berufsbild durch Fortbildung beschäftigt.
Allerdings kann die Veränderung an manchen Berufen so stark ausfallen, dass auch die Anpassung an diesen Umstand mit einem Berufswechsel gleichzusetzen wäre.
Deshalb werden wir uns der besseren Übersichtlichkeit halber in diesem Text (und allen weiteren Texten mit diesem Thema) von hier an auf Reskilling im Sinne von Umschulung beziehen.
Von einer Umschulung ist dann die Rede, wenn ganz neue Fertigkeiten (vornehmlich Hard Skills) erlernt werden, die Beschäftigte anschließend zur Aufnahme eines gänzlich neuen Berufs befähigen. Sie ist somit ein deutlich radikalerer Schritt als eine Fortbildung, die meist nur einige Wochen oder Monate dauert.
Es handelt sich dabei um eine kompaktere Form der Berufsausbildung, die sich an ungelernte, angelernte und ausgelernte Erwachsene mit mehrjähriger Erfahrung innerhalb ihres bisher ausgeübten Berufs richtet. Durch eine Umschulung soll gewährleistet werden, dass auch diese sich künftig auf dem Arbeitsmarkt halten können.
Anders als die berufliche Erstausbildung bei den meisten Jugendlichen dauert eine Umschulung allerdings nur 2 bis 2,5 Jahre (Kürzung der regulären Ausbildungsdauer um ca. 1/3).
Eine 2021 durchgeführte Studie des McKinsey Global Institute verdeutlicht, dass bis 2030 ca. 4 Millionen Beschäftigte ihren Beruf komplett wechseln (also umschulen) müssen. Weitere 6,5 Millionen Menschen werden sich umfassend weiterbilden müssen, um den veränderten Anforderungen ihres Berufs auch in Zukunft gerecht zu werden.
Es gibt viele verschiedene Umschulungsmöglichkeiten für Beschäftigte. So kann die Maßnahme zum Beispiel
durchgeführt werden. Auch kann eine Umschulung in Teilzeit oder Vollzeit sowie in Form von Abendkursen, Onlinekursen, oder Coachings und auch mit oder ohne Abschlussprüfung absolviert werden. Zusätzlich kann in Rahmen dieser ein (höherer) Schulabschluss nachgeholt werden.
Je nach beruflicher Situation des Umschülers und gewählter Umschulungsmaßnahme (schulisch oder überbetrieblich) sind finanzielle Förderungen durch die Agentur für Arbeit bzw. die zuständigen Jobcenter (Arbeitslosengeld, Übergangsgeld, Kindergeld), aber auch durch die Kranken- oder Rentenversicherungsträger (Unterhaltsgeld) möglich.
Eine Umschulung ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn Beschäftigte feststellen, dass ihr aktueller Beruf für ihr Arbeitsleben keine Zukunft hat. Der Grund hierfür kann, muss jedoch nicht zwingend im Wandel des Arbeitsmarkts liegen.
Diese Gründe können eine Umschulungsmaßnahme notwendig machen:
Ebenso kann eine Umschulung aus dem Wunsch eines Angestellten nach beruflicher Veränderung heraus angestrebt werden. Der Mensch verändert sich stetig und so auch seine Erwartungen an den Beruf und den Arbeitsalltag.
Auch das kann letzten Endes dazu führen, dass ein lange ausgeübter Beruf ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr zu seiner Person, seinen Werten und seinen Überzeugungen passt. Häufig findet dieser Wandel im Alter von 30, 40 oder auch erst 50 Jahren statt.
Reskilling spielt als Instrument des Personalmanagements eine wichtige Rolle zur Fachkräftesicherung und zur Erhaltung der Beschäftigung innerhalb eines Unternehmens. Es ist aber auch wichtig für den Erhalt des Unternehmens selbst:
Investiert ein Unternehmen nicht in die Zukunft seiner Mitarbeitenden, fühlen sie sich alleingelassen und darunter leidet zunächst die Mitarbeiterbindung. Vorerst ergeben sich dadurch vielleicht nur leichte personelle Schwankungen, doch das kann weite Kreise ziehen und sich in naher Zukunft sehr negativ auf das Arbeitgeberimage auswirken.
Ein großer Teil der Arbeitsuchenden verlässt sich übrigens bereits jetzt auf Bewertungen in Portalen wie Kununu und Glassdoor, wenn es um die Bewerbung bei einem Unternehmen geht – und es werden künftig noch mehr werden.
Ein eher schlechtes Gesamtimage kann dafür sorgen, dass Bewerbungen gänzlich ausbleiben und frei gewordene Stellen folglich nicht mehr neu besetzt werden können (Mitarbeiterschwund).
Müssen die übrigen Teammitglieder die Arbeit abfangen, sind Überarbeitung und weitere Kündigungen vorprogrammiert und die Zukunft des Unternehmens ernsthaft gefährdet.
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