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Talentsuche · 24 Minuten Lesezeit

Ausbildung 2024: Wie Sie gute Azubis finden

By Sarah Heßler · Published on

Inhaltsverzeichnis

Nächster Halt: Ausbildung 2024! Ab September haben viele Unternehmen erneut die Chance, dem Fachkräftemangel durch gut fundierte Ausbildung talentierter Nachwuchskräfte entgegenzuwirken. Gute Azubis zu finden und einzustellen, erweist sich jedoch als besonders knifflige Herausforderung – besonders für kleine und mittelständische Unternehmen.

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Das liegt unter anderem daran, dass derzeit besonders viele junge Talente direkt nach der Schule ein Studium anstreben. Doch auch die Corona-Pandemie hat erheblich zu einem Rückgang der Bewerber beigetragen: Ganze 63.000 Ausbildungsstellen blieben im Jahr 2021 unbesetzt. Der dritte und wichtigste Grund, an dem die Besetzung der Ausbildungsstellen oft scheitert, ist jedoch die Herangehensweise vieler Unternehmen bei der Suche. Viele Unternehmen überschätzen ihren Bekanntheitsgrad, nutzen die falschen Kanäle, recyceln die ewig gleichen Stellenanzeigen und konzentrieren sich zu stark auf ihre eigenen Bedürfnisse und Erwartungen, statt die der jungen Bewerber zu berücksichtigen. Stehen auch Sie gerade vor der Herausforderung, bis September gute Azubis zu finden und einzustellen? Um Sie darauf bestmöglich vorzubereiten und dabei zu unterstützen, behandeln wir in diesem Artikel die folgenden Themenschwerpunkte:

Spoiler-Alarm

Der Artikel ist relativ lang geworden. Aber es ist uns eine Herzensangelegenheit und wir wollen, dass Sie wirklich gut vorbereitet sind. Um den besten Azubi zu finden, gibt es vieles zu wissen und zu beachten. Die ca. 14 Minuten Lesezeit sind hierfür sinnvoll investiert. Warum es sich lohnt, am Ball zu bleiben? Am Ende dieses Artikels werden Sie wissen:
  • Wie es um Ausbildungsmarkt aktuell bestellt ist
  • Wie Ihre künftigen Ausbildenden ticken
  • Was Azubi und Azubine von Ausbildungsbetrieben erwarten
  • Wie junge Talente nach dem Ausbildungsplatz suchen
  • Was in eine Azubi-Stellenanzeige gehört
  • Welche Kanäle Sie nutzen sollten
  • Wie Sie Ihr Unternehmen als gefragten Ausbildungsbetrieb etablieren können
Für alle, die keine 14 Minuten investieren können oder wollen: Für den schnellen Wissensdurst haben wir die Kernaussagen dieses Artikels unten in sechs knackigen Punkten zusammengefasst. Wir verlinken Ihnen am Ende der Seite außerdem weitere nützliche Artikel, die Ihnen das Finden und Einstellen von Azubis und jungen Fachkräften zusätzlich erleichtern. Also dann, legen wir los!

Was hält junge Talente von der betrieblichen Ausbildung ab?

Die Fachkräftesicherung ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft des Arbeitsmarkts. Betriebliche bzw. duale Ausbildungen leisten hierbei einen wichtigen Beitrag und haben deshalb – auch wenn das Konzept Ausbildung vielleicht ein Update benötigt – noch längst nicht ausgedient. Dennoch gestalteten sich die letzten Jahre auf dem Ausbildungsmarkt recht schwierig. Wie bereits oben erwähnt, hat die Pandemie zu einem starken Rückgang betrieblicher Ausbildungen geführt. Und tatsächlich ist noch immer eine gewisse Zurückhaltung bei jungen Talenten, aber auch bei Unternehmen spürbar, weil die berufliche Zukunft der jungen Fachkräfte reichlich unsicher erscheint: In einer Statista-Umfrage für 2020 gaben ganze 16 % der Ausbildungsbetriebe an, die ursprünglich geplante Übernahme der frisch ausgebildeten Fachkräfte aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage nun doch nicht gewährleisten zu können. Und selbst im Jahr 2021, wo die Lage sich schon etwas beruhigt zu haben schien, schätzten 71 % der Jugendlichen ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz als wesentlich schlechter ein als für einen Studienplatz. Zudem sorgten sich noch immer 25 % der Auszubildenden um ihre Übernahme. Doch jetzt, da wir die Pandemie so gut wie überwunden haben und für das Ausbildungsjahr 2024 eine Rückkehr zur Normalität erwartet wird, ist es an der Zeit, die duale Ausbildung wieder attraktiv zu machen und für positive Perspektiven zu sorgen. Doch zuerst einmal ist es wichtig, zu wissen, wie und nach welchen Kriterien junge Talente eigentlich auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz gehen:

Wonach suchen junge Talente?

Um die Vorstellungen und Suchansätze künftiger Azubis zu verstehen, müssen wir uns zunächst mit dem Mindset und den Gewohnheiten der angehenden Nachwuchskräfte beschäftigen. Zwar sind auch ältere Azubis keine Seltenheit mehr, doch wir fokussieren uns in diesem Artikel auf die jungen Menschen, die sich jetzt gerade ihren Schulabschluss erarbeiten und ab September zur Verfügung stehen werden.

Gen Z ist die Gegenwart, Alpha die Zukunft

Ihre zukünftigen Azubis entstammen aktuell der Generation Z. Sie gelten als sehr charakterstarke Individuen mit sehr großen Erwartungen an die Arbeitswelt – anders als die vorigen Generationen, deren Vorstellungen sich erst im Laufe ihrer Karriere entwickelten. Übrigens: Da sich die Gen Z in Bezug auf ihr Geburtsjahr „nur“ bis ins Jahr 2010 erstreckt, werden Unternehmen es schon ab ca. 2026 mit der Nachfolger-Generation „Alpha“ zu tun haben; Deren Mindset legt auf die Wünsche nach Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit noch eine Schippe drauf und dürfte die Azubi-Suche noch spannender gestalten. Auch deshalb sollten Ausbildungsbetriebe (und Unternehmen, die es noch werden wollen) möglichst bald mit geeigneten Strategien zum Ausbildungsmarketing aufwarten (mehr dazu weiter unten).
männliche, dunkelhäutige person mit haftnotizen zu gesellschaftlichen themen auf augen und mund
Photo by Yasin Yusuf on Unsplash

6 grundlegende Erwartungen an den Ausbildungsbetrieb

Doch erst einmal wenden wir uns den Vorstellungen der potenziellen Azubis und der Frage zu, was genau Gen-Zs von der Arbeitswelt und ihrem Arbeitgeber erwarten. Kurz gesagt, das:

Digitale Kompetenz und Zukunftsstärke

Der Großteil der Gen-Zs ist – anders als ihre Vorgänger – ganz selbstverständlich mit PC, Social Media und den unendlichen Weiten des Internets aufgewachsen. Die jüngeren unter ihnen – und auch die Alphas – sogar mit Smartphone und Tablet in der Hand. 2019 besaßen bereits 39 % der 6-10-jährigen ein eigenes Smartphone… Azubis erwarten deshalb auch bei ihren Ausbildungsbetrieben digitale Kompetenz sowie vor allem Medienkompetenz und die Fähigkeit, die sich bietenden Möglichkeiten – insbesondere Social Media – gewinnbringend zu nutzen. Sie können absolut nicht nachvollziehen, warum sich viele Unternehmen so schwertun, hierbei mitzuziehen. Sie interpretieren das häufig als mangelnde Zukunftsperspektiven und fürchten auch für sich selbst, in ihrem Fortkommen gebremst zu werden.

Übernahme gesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung

Die Generation Z ist darüber hinaus auch die Generation „Fridays for Future“ und möchte, dass Unternehmen jetzt endlich mal ihre gesellschaftliche und ökologische Verantwortung anerkennen und für Gesellschaft und Umwelt einstehen. Und das nicht nur durch beifallheischende Social-Media-Statements und „faule“ Spenden, sondern durch ernsthaftes Engagement. Azubis wollen ihre Ausbildung in einem Unternehmen absolvieren, das mindestens nachhaltig und zukunftsweisend denkt und agiert – idealerweise in der Rolle eines Vorreiters. Darüber hinaus setzt ihr Wunscharbeitgeber sich proaktiv dafür ein, den Klimawandel positiv zu beeinflussen und die Welt durch gemeinnützige Aktionen zu einem besseren Ort zu machen.

Diversität, Gleichstellung und Inklusion

Akzeptanz und Offenheit für Personen anderer Herkunft, mit anderen Überzeugungen, Religionen und Co. mussten viele ältere Generationen erst später lernen. Das liegt vermutlich mit daran, dass sie in Kindergarten und Schule oft noch unter sich waren. Für die Auszubildenden von heute und morgen ist es hingegen längst Normalität, dass Menschen aus aller Welt mit verschiedenen Werten und unterschiedlichsten Selbstdefinitionen Teil der hiesigen Gesellschaft und ihres täglichen Lebens sind. Sie heißen die Diversität wärmstens willkommen und dulden Ungerechtigkeiten gegenüber ihren Mitmenschen ebenso wenig wie gegen sich selbst. Und sie erwarten diese Offenheit, Lernfähigkeit und Gleichbehandlung auch von Arbeitgebern. Ausbildungsplätze in einem diversen und am besten internationalen Team mit einer gleichermaßen wertschätzenden und inklusiven Unternehmenskultur genießen daher einen hohen Stellenwert.

Offene Kommunikation und flache Hierarchien

Ergänzend dazu sind bei Gen-Z-Azubis übrigens auch flache Hierarchien und eine gute Feedback-Kultur gern gesehen. Sie wollen ihrem Team auf Augenhöhe begegnen, während sie Aufgaben bevorzugt auf ihre eigene Art regeln. Aber Feedback darf es dann schon sein – und das bitte gegenseitig. Während für die meisten früheren Generationen die Karriere eines Auszubildenden mit mehr Zeit für Kopien machen und Kaffee kochen begann, möchten Auszubildende heute ab Tag eins in die Arbeitsprozesse und Entscheidungen eingebunden werden und diese nachvollziehen können. Vor allem möchten sie aber auch gehört werden und sehen, dass ihre Feedbacks, Meinungen und Ideen angenommen, geschätzt und mindestens genauso in Betracht gezogen werden, wie die langjähriger Mitarbeitender.

Persönliches und berufliches Wachstum

Die aktuellen potenziellen Azubis gelten als wissbegierig und agil und besitzen die Fähigkeit, sich neuen Trends und Technologien rasend schnell anzupassen. Trotzdem wollen sie sich nicht alles allein erarbeiten müssen. Und das ist sehr verständlich. Angesichts ihres erwachsenen Auftretens sowie ihrer Selbstbestimmtheit gerät schnell in Vergessenheit, wie jung sie mit ihren 16-18 Jahren tatsächlich noch sind. Erwachsen sind sie höchstens auf dem Papier. Sie wollen es aber auch in echt werden. Und das sehr bald. Auch dabei erwarten sie Hilfe und Unterstützung von ihrem Arbeitgeber in Form von regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen – besonders für Soft Skills (die in Zukunft wichtigen Hard Skills des Arbeitsmarkts beherrschen sie ja schon …)

Work-Life-Balance und Zufriedenheit im Privatleben

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit und die Gesundheit haben oberste Priorität für junge Talente. Das liegt unter anderem daran, dass „Karriere machen” für sie keine allzu große Bedeutung mehr hat. Stattdessen rückt ihr Fokus mehr auf ihr Privatleben, die Selbstverwirklichung und traditionelle Werte wie die Gründung einer Familie. Deswegen suchen sie auch verstärkt nach Arbeitsmodellen mit Homeoffice-Option, großzügigen Urlaubsansprüchen und möglichst flexiblen Arbeitszeiten, die ihren perfekt ausgeklügelten Tagesablauf und ihre Lebenspläne nicht beeinträchtigen.
junge person startet google suche auf tablet in ihrer hand
Photo by Duncan Meyer on Unsplash

Wie suchen Gen-Zs nach Ausbildungsstellen?

Die Zeiten haben sich geändert und so auch das Suchverhalten potenzieller Auszubildender. Das Leben der Generation Z und ihrer Nachfolger findet größtenteils Online statt. Das betrifft – wenig überraschend – auch auf die Suche nach Ausbildungsstellen zu.

Eigeninitiative Suche

Google is your friend! Eine von U-Form durchgeführte Studie zu Azubi-Recruiting-Trends aus dem Jahr 2020 verdeutlicht, dass für satte 66 % der angehenden Azubis und Azubinen die Suche über Google und Online-Werbung führt. Dicht darauf folgen Social Media Postings und Online-Zeitschriften (64,2 %). Gute Nachrichten: JOIN kann Sie auch bei der Azubi-Suche im Netz unterstützen. Mit unserem Bewerbermanagementsystem (ATS) können Sie in wenigen Minuten ansprechende und bereits für Google optimierte Stellenanzeigen schreiben und kostenlos veröffentlichen – und schon sind 66 % der potenziellen Azubis abgedeckt. Auch das Bewerbermanagement findet anschließend zentral und mühelos in nur einem Tool statt.

Azubi finden mit JOIN

Seien Sie die das Ergebnis der Suche

Mehr erfahren
Grundlegende Tipps und Informationen zu Sprache und Inhalt einer Stellenanzeige finden Sie in unserem Guide zum Stellenanzeige schreiben. Weiter unten in diesem Artikel ergänzen wir weitere wichtige Tipps zur Azubi-Stellenanzeige. Bei der Online-Suche fließen laut einer Studie zum Azubi-Recruiting 2021 von Ausbildung.de übrigens auch die Mitarbeiterbewertungen auf Bewertungsportalen wie Kununu mit in die Entscheidung für oder gegen eine Bewerbung ein: Sie wollen wissen, wie Mitarbeiter behandelt werden (87 %) und wie es um die Diversität und Gleichstellung im Unternehmen steht (64 %). Und danach geht die Suche erstaunlicherweise bereits offline weiter! So begeben sich etwa 53 % auf Messen und Veranstaltungen zum Thema Ausbildung und erst mit einigem Abstand wird dann auch Werbung im öffentlichen Personenverkehr (28,6 %), in Fernsehen (21,9 %) und Radio (11,9 %) sowie in den Printmedien (21,5 %) in die Suche miteinbezogen.

Unterstützte Suche

Nicht vergessen werden sollte allerdings auch, dass Schüler bei der Suche nach ihrer Ausbildungsstelle meist bereits von ihren Eltern und ihrer Schule unterstützt werden. So initiieren Schulen berufsvorbereitend zum Beispiel Berufsberatungen und Ausflüge in Berufsinformationszentren etc. Steht der Berufswunsch fest, unterstützen einige Schulen die Vermittlung in Ausbildungsbetriebe, indem sie ihre Verbindungen zu „bewährten“ Ausbildungsbetrieben nutzen. Ebenfalls versorgen Eltern sie oft mit aufgeschnappten Angeboten. Viele Schüler, die auf der eigeninitiativen Suche nicht fündig wurden (und auch nicht mithilfe der Schulen oder Mutti), tragen sich zudem bei der Agentur für Arbeit zwecks Vermittlung in einen Ausbildungsbetrieb ein. Diese Tatsache sollten Sie unbedingt im Blick haben, wenn Sie fürs Ausbildungsjahr 2024 einen Ausbildungsplatz besetzen möchten. Warum? Dazu kommen wir gleich im nächsten Abschnitt …
junge männliche und weibliche azubis laufen lachend über bürgersteig
Photo by Eliott Reyna on Unsplash

5 Tipps zum Ausbildungsmarketing

Stichwort Ausbildungsmarketing: Sie wissen nun, was Auszubildende suchen und über welche Kanäle sie gewöhnlich in den Hafen der Ausbildung einlaufen – oder so ähnlich. Doch wie kann Ihr Unternehmen die Antwort darauf sein und für sich den besten Azubi finden? Kurz gesagt: Indem Sie die sprichwörtliche Extrameile gehen und etwas proaktiver agieren, als die meisten anderen Unternehmen. Das beginnt schon da, wo junge Leute sich Gedanken um ihre Ausbildung machen und sich auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz vorbereiten: in der Schule. Doch auch rund um Stellenanzeige, geeignete Kanäle und den Aufbau von Employer Branding und Vertrauen gibt es einiges zu beachten. Um Ihr Azubi-Recruiting aufzupolieren und für das Ausbildungsjahr 2024 den Top-Azubi zu finden (und einzustellen), geben wir Ihnen nachfolgend 5 gute Tipps an die Hand:

Tipp 1: Partnerschaften mit Schulen und der Agentur für Arbeit

Die Konkurrenz auf dem Ausbildungsmarkt ist groß: 2021 kamen auf 100 gemeldete Ausbildungsplätze nur 87 Bewerber – und natürlich möchte keiner leer ausgehen. Da Schüler wie weiter oben erwähnt jedoch häufig Unterstützung von Schulen erhalten und sich auch über die Agentur für Arbeit vermitteln lassen können, lohnt es sich, Partnerschaften mit beiden aufzubauen. Genau wie die IHK besitzt auch die Agentur für Arbeit eine sehr große Jobbörse für Ausbildungsstellen, weshalb es sich lohnt, Ausbildungsstellen auch dort zu registrieren. In Schulen können ausbildende Unternehmen zudem durch Aushänge proaktiv auf sich aufmerksam machen. Agentur und Schulen organisieren außerdem ebenfalls Hausveranstaltungen zum Thema Ausbildung, zu denen Sie eingeladen werden können. Der Vorteil hierbei: Sie müssen sich gegen deutlich weniger Konkurrenz durchsetzen, während Sie direkt mit jungen Talenten netzwerken und Verbindungen zu potenziellen Azubis knüpfen.

Tipp 2: Vertrauen aufbauen durch Authentizität

Kaum eine Generation hinterfragt und überprüft Werbeversprechen so kritisch wie die Generation Z. Das gilt auch für das Bild, das Unternehmen von sich und ihren Werten und Überzeugungen vermitteln. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Ausbildungsbetriebe sich als authentisch erweisen und zeigen, dass sie das Vertrauen der Bewerber verdienen. Sie möchten die Antwort auf die Suche der Azubis sein? Dazu können Sie mit diesen einfachen Maßnahmen beitragen:
  • Machen Sie sich Bewertungsportale zunutze Die Suche der potenziellen Azubis und Azubinen wird ohnehin über solche führen. Gibt es keine Bewertungen über Ihr Unternehmen, kann das in deren Augen nur zwei Dinge bedeuten: Ihr Betrieb hat etwas zu verbergen oder es mangelt an Medienkompetenz. So oder so lautet die Antwort: „Nein, Danke!“.
  • Bieten Sie Schülerpraktika an Keiner kauft gern die sprichwörtliche Katze im Sack. Das ist aber auch nicht nötig, wenn Sie Schülerpraktika anbieten und jungen Talenten die Chance geben, Sie vorab kennenzulernen. So erhalten Sie auch die Möglichkeit, die Arbeits- und Verhaltensweisen des potenziellen Auszubildenden sowie seine kulturelle Eignung bzw. dessen Beitrag zur Bereicherung des Teams festzustellen.
  • Ermöglichen Sie den Kontakt zu aktuellen oder übernommenen Azubis Gen-Zs hören sehr stark auf die Meinungen und Erfahrungen Gleichgesinnter. Geben Sie potenziellen Bewerbern daher am besten ebenfalls die Chance, sich mit aktuellen oder frisch ausgelernten Azubis aus erster Hand über die Ausbildung in Ihrem Unternehmen auszutauschen – z. B. auf Messen und Networking-Events.
  • Begegnen Sie Bewerbern auf Augenhöhe Angehende Azubis sind sich ihrer Position im späteren Ausbildungsbetrieb zwar bewusst, doch sie wollen nicht wie die Anfänger behandelt werden, die sie sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie sich ab dem ersten Kontakt (sei es am Telefon oder am Messestand) eher als Mentor denn als Weisungsbefugter positionieren und Bewerbern auf Augenhöhe begegnen.
  • Geben und nehmen Sie Feedback Apropos Mentor: Weiter oben hatten wir erwähnt, dass Feedback eine essenzielle Rolle für junge Talente spielt. Geben Sie dieses am besten direkt nach einem Gespräch (vor allem nach einem Interview), aber auch nach einer Absage geben. „Auf Augenhöhe“ funktioniert allerdings in beide Richtungen. Holen Sie also auch selbst Feedback ein. So beweisen Sie, dass Sie das Prinzip des gemeinsamen Wachstums wirklich praktizieren – und gewinnen Vertrauen und wichtige Erkenntnisse hinzu.
Nun, da das geklärt ist, können wir uns endlich an die Vorbereitung der Stellenanzeige für den Ausbildungsplatz 2024 wagen.

Tipp 3: Stellenanzeige top vorbereiten

Eine Stellenanzeige zu schreiben, das ist schon eine Wissenschaft für sich – ganz besonders, wenn sie sich an Auszubildende richten soll. Neben den üblichen Tipps (aussagekräftiger Titel, Gehaltsangabe, Arbeitszeit, Urlaubsanspruch etc.) sind hier einige weitere Punkte zu beachten, die potenzielle Azubis auch im Ausbildungsjahr 2024 wieder als wichtig empfinden:
Statistik Stellenanzeige Auszubildende
Quelle: Azubi-Recruiting-Trends 2020, U-Form
  • Stellenbeschreibung: Statt nur über Ihr Unternehmen und seine Mission zu referieren, fokussieren Sie sich in der Stellenanzeige lieber darauf, den Ausbildungsberuf anschaulich zu beschreiben.Für über 61 % der befragten Schüler ist das die wichtigste Angabe, durch die eine Bewerbung überhaupt erst in Erwägung gezogen wird. Auch ein paar Worte zum Ablauf der Ausbildung sind bei ca. 38 % gern gesehen.
  • Entwicklungschancen betonen: Zukunftssorgen spielen ein großes Hindernis bei der Aufnahme einer betrieblichen Ausbildung – darunter auch Sorgen um die Zukunft ihres Berufs.Kein Wunder also, dass Entwicklungschancen für 55 % der Nachwuchskräfte besonders wichtig sind. Achten Sie also darauf, diese in Ihrer Stellenanzeige gut auszuarbeiten. Für ist das sogar die drittwichtigste Angabe.
  • Employer Branding inkludieren: Wie Sie oben schon lesen konnten, sind die Unternehmenskultur, Diversität, Gleichbehandlung und die grundlegenden Werte und Überzeugungen des Unternehmens ausschlaggebende Kriterien für oder gegen die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz.Tatsächlich gilt das sogar als die viertwichtigste Angabe in Ihrer Stellenanzeige. Im JOIN Job Editor finden Sie nicht nur für eine attraktive Unternehmensbeschreibung Platz, auch Fotos und Videos vom Arbeitsplatz, dem Team und dem täglichen Arbeitsleben machen sich hier sehr gut und erhöhen Ihre Chancen, einen guten Azubi für 2024 zu finden.
  • Sinnstiftende Benefits anbieten: Stellen Sie sicher, dass Sie wirklich sinnstiftende, hilfreiche Benefits mit Mehrwert für Auszubildende nennen. Das können etwa flexible Arbeitsmodelle, Homeoffice-Optionen, flexible Urlaubsplanung oder Freistellungen für gemeinnützige Arbeit sein.Doch auch Unterstützung bei der Wohnungssuche und der Beantragung von BAföG für Azubis sowie bezahlte ÖPNV-Tickets können infrage kommen. Hauptsache, sie erleichtern potenziellen Azubis spürbar das Leben und erhöhen ihre persönliche Zufriedenheit.
  • Reale, gut erreichbare Ansprechpartner nennen: Vergessen Sie zu guter Letzt nicht, Foto und Namen des späteren Ausbilders/Mentors oder einer anderen involvierten Person zu Ihrer Stellenanzeige hinzuzufügen. Die Person sollte leicht erreichbar und gut informiert sein. So können sich potenzielle Bewerber bei Fragen, Unklarheiten, etc. an diese wenden.
Damit tragen Sie nicht nur zu einer positiven Candidate Experience und einer höheren Resonanz auf Ihre Stellenanzeige bei, sondern bauen zusätzliches Vertrauen auf.

Tipp 4: Insta und TikTok statt XING und LinkedIn

Auf der Suche nach Fachkräften und Berufseinsteigern führt Ihr Weg wahrscheinlich zuallererst über Xing, LinkedIn und vielleicht auch Facebook. Das Problem ist nur, dass Ihre Zielgruppe dort in der Regel nicht vertreten und somit nicht erreichbar ist. Potenzielle Azubis finden sich viel eher auf Instagram und TikTok, weshalb sie auch diese Kanäle in Erwägung ziehen sollten. So lassen sich auf TikTok und Instagram etwa kurze, unterhaltsame, leicht konsumierbare Videos zur Ausbildungsstelle veröffentlichen. Wie wäre es mit einer kurzen Büro-Tour, bei denen Sie die coolen Highlights der Arbeitsumgebung präsentieren? Instagram wiederum kann für Abstimmungen, zur Vorstellung des Teams und seiner Erfahrungen, zur Wertschätzung besonderer Leistungen (etwa bestandene Prüfungen) oder anderweitige interessante und motivierende News für Azubis genutzt werden. Besonders bezahlte Posts, die gezielt an bestimmte Zielgruppen ausgegeben werden, statt nur an Ihre Follower, können Ihre Reichweite drastisch erhöhen und das Employer Branding unterstützen. Doch Vorsicht: Beide Formate sind sehr speziell und müssen sehr gut auf die jeweilige Plattform zugeschnitten sein, um zu funktionieren. Wer damit keine Erfahrungen hat, sollte sich hier Hilfe suchen – zum Beispiel bei aktuellen Azubis oder Fachleuten.

Tipp 5: Seien Sie offen für Alternativen

Das Studium bleibt auch weiterhin beliebt und häufig bevorzugt. Ein großes Problem, das viele Studierende jedoch bemängeln, ist der fehlende Praxisbezug. Aus diesem Grund gewinnt das duale Studium derzeit stetig an Beliebtheit. Es vereint die Vorteile aus Studium und Ausbildung in sich und sichert ebenso Fachkräfte. Nur die Zahl der dualen Studienplätze ist bis dato sehr begrenzt. Bleibt die Lage auf dem Ausbildungsmarkt weiterhin angespannt, könnten Sie möglicherweise erwägen, alternativ oder parallel duale Studienplätze anzubieten. Auch das könnte dazu beitragen, Ihr Unternehmen zu einem gefragten Ausbildungsbetrieb zu machen …

Auf den Punkt gebracht

Puh, das waren jetzt aber viele Informationen! Hier noch mal eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, die wir behandelt haben:
  • Ihre aktuelle Zielgruppe ist die Generation Z, die großen Wert auf Diversität, Inklusion und Gleichstellung legt und die Begegnung auf Augenhöhe vorzieht – auch medial.
  • Die üblichen Jobbörsen und Social-Media-Plattformen (XING, LinkedIn, Facebook) funktionieren fürs Azubi-Recruiting nicht. Beweisen Sie digitale Kompetenz, indem Sie sich stattdessen auf Google, Instagram und TikTok fokussieren.
  • Seien Sie stets ansprechbar, gut erreichbar und richten Sie Ihre Kommunikation und Handlung nach dem Prinzip des gemeinsamen Lernens und Wachsens aus (Mentoring).
  • Die Suche nach Ausbildungsplätzen findet auch verstärkt offline statt – vor allem auf Messen und Veranstaltungen. Bauen Sie proaktiv Partnerschaften mit umliegenden Schulen und der Agentur für Arbeit auf, seien Sie auf Veranstaltungen präsent und netzwerken Sie dort mit jungen Talenten! Ihre Vorteile: weniger Konkurrenz, persönlicherer Kontakt.
  • Vertrauen ist das Fundament für die erfolgreiche Azubi-Suche. Sorgen Sie für Transparenz in puncto Unternehmenskultur, Employee Experience und Weiterentwicklungsmöglichkeiten – und das nicht nur über die Stellenanzeige, sondern z. B. auch durch die Nutzung von Bewertungsportalen oder die Kontaktmöglichkeit zu aktuellen Azubis.
  • Sollte der Ausbildungsmarkt weiterhin so problematisch aufgestellt sein, ziehen Sie das duale Studium als alternatives Ausbildungsangebot in Betracht. Duale Studienplätze sind bisher äußerst dünn gesät, aber die Nachfrage wächst stetig.
Sie kennen nun die wichtigsten Tipps und Hinweise, um die diesjährige Suche nach Auszubildenden voranzutreiben und auch ihre künftigen Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu stärken. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Azubi finden! Und nicht vergessen: Wenn Sie Ihre Stellenanzeige schalten und junge Talente erreichen wollen, können Sie die Multiposting-Funktion von JOIN nutzen, um potenzielle Top-Talente kostenlos zu erreichen:
Sarah Heßler

Sarah Heßler

Sarah Heßler was a bilingual Content Manager at JOIN who loved to share knowledge with our visitors and enjoyed writing about HR and Recruitment topics from many different perspectives.

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