Was ist hybrides Arbeiten?

• Arten von hybrider Arbeit
• Vorteile der hybriden Arbeitsweise
• Hybride Arbeit einführen

Arten von hybrider Arbeit

Hybride Unternehmen vereinen die Remote-Arbeit mit der Präsenz am Arbeitsplatz. 

Wie genau das aussieht, hängt von den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen, der technologischen Kompatibilität der Aufgabe und den Vorstellungen des Unternehmens über das beste Ergebnis für das Team ab.

Aus diesem Grund wurde die hybride Arbeit in vier verschiedene Arbeitsmodelle unterteilt:

Schwerpunktmäßig im Büro mit Remote-Option

Von den Mitarbeiter:innen wird erwartet, dass sie jeden Tag ins Büro kommen und an Meetings und Teambesprechungen teilnehmen und vor Ort an gemeinsamen Projekten arbeiten.

Sie erhalten ein gewisses Maß an Freiheit und dürfen einige Tage oder Abende aus der Ferne arbeiten. Obwohl sie meistens im Büro sind, können sie dennoch Teile der Unternehmenskultur und des Arbeitslebens versäumen.

Office First mit regelmäßiger Remote-Arbeit 

Die Arbeit und die Teamaufgaben drehen sich immer noch um ein physisches Büro, aber die Mitarbeiter:innen dürfen eine bestimmte Anzahl von Tagen pro Woche von zu Hause aus arbeiten. 

Die Erledigung von projektbezogenen Zuarbeiten können die Mitarbeiter:innen eigenständig übernehmen, aber das Team trifft sich weiterhin zur gemeinsamen Arbeit im Büro. 

Remote First mit Vor-Ort-Arbeitsplatz

Das Unternehmen hat ein physisches Büro (oder einen Co-Working-Space), aber kein zentrales Büro. Der Schwerpunkt liegt auf der digitalen Zusammenarbeit, wobei der Einsatz geeigneter Technologie-Tools diese Arbeitsweise erleichtert. 

In der Regel wird von zu Hause aus gearbeitet, nur in Ausnahmefällen kommt das Team im Büro zusammen.

Remote-Arbeit ohne Vor-Ort-Arbeitsplatz

Alles wird digital erledigt. Im Mittelpunkt steht die dezentrale Belegschaft, die keinen Arbeitsplatz hat. Damit das funktioniert, muss die Technologie erstklassig sein, und die Teammitglieder treffen sich möglicherweise nie persönlich.

Vorteile der hybriden Arbeitsweise

Seit der Pandemie bieten immer mehr Unternehmen hybride Arbeitsformen als Benefit für ihre Mitarbeiter:innen an. Laut einer Envoy-Umfrage haben sich 77 % der 800 befragten Unternehmen für hybride Arbeitsformen entschieden.

Darüber hinaus bieten 56 % dieser Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zu wählen, wann und wie oft sie ins Büro kommen möchten.

Was sind also die Gründe dafür, dass immer mehr Unternehmen ein hybrides Arbeitsmodell anbieten? Warum ist es so beliebt? Schauen wir uns einige Vorteile des hybriden Arbeitens für Arbeitnehmende und Unternehmen an.

Größerer Talentpool

Ein hybrides Arbeitsmodell kann eine gute Lösung sein, wenn es darum geht, den Talentpool zu vergrößern und Talente aus aller Welt einzustellen. 

Das verschafft Unternehmen nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern hilft ihnen auch, neue Märkte zu erschließen, ihr Employer Branding zu verbessern und das Angebot an Kandidat:innen mit speziellen Fähigkeiten zu erweitern.

Zufriedenere und produktivere Mitarbeitende

Arbeitnehmende mit hybriden Arbeitsmodellen haben mehr Kontrolle über ihr Leben, was sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit verbessern kann.

Eine von Wakefield Research durchgeführte Mitarbeiterbefragung ergab, dass fast die Hälfte (47 %) der Angestellten ihr Unternehmen wahrscheinlich verlassen würden, wenn es kein hybrides Arbeitsmodell anbieten würde. 

Ein hybrides Arbeitsmodell macht die Mitarbeiter:innen glücklicher und gleichzeitig auch produktiver.

Darüber hinaus bietet hybrides Arbeiten den Beschäftigten eines Unternehmens mehr Flexibilität, die es ihnen ermöglicht, zu arbeiten, wann und wo sie am produktivsten sind, was ihnen mehr Selbstvertrauen verleiht. 

Geringere Anfälligkeit für Krankheiten

Viele Menschen sind nervös oder machen sich Sorgen um ihre Gesundheit und Sicherheit, wenn sie ins Büro zurückkehren müssen. 

Hybrides Arbeiten bedeutet, dass sich weniger Mitarbeitende gleichzeitig in einem Büro aufhalten, wodurch die Gefahr, dass kranke Mitarbeitende ihre Teammitglieder anstecken, geringer ausfällt. 

Darüber hinaus bietet Hybrid-Arbeit den Beschäftigten eines Unternehmens die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, wenn sie ansteckende Krankheiten aufweisen. 

Auf diese Weise werden alle Teammitglieder vor Infektionen geschützt, während alle ihren Aufgaben und Verantwortlichkeiten weiter nachkommen können.

Einsparung von Bürokosten

Bei hybrider Arbeit sind weniger Menschen im Büro anwesend. Dadurch können einige Unternehmen ihre Ausgaben senken, insbesondere bei den Ausgaben für Räumlichkeiten. 

Diese Kosteneinsparungen können dann anderweitig investiert werden (z.B. in bessere Technologie, Satellitenbüros oder kleinere Co-Working-Spaces).

Hybride Arbeit einführen

Jetzt, da wir die Arten und Vorteile der Hybridarbeit behandelt haben, stellt sich sicherlich die Frage, wo man am besten ansetzt, wenn man hybrides Arbeiten im eigenen Unternehmen etablieren möchte.

Die Einführung eines hybriden Arbeitsmodells erfordert die richtigen Technologien, Prozesse und Mitarbeiter:innen. Im Folgenden erläutern wir einige Ansätze, die bei der Umstellung auf ein hybrides Arbeitsmodell berücksichtigt werden sollten.

Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen ermitteln

Es ist wichtig, mit der Belegschaft zu kommunizieren und ihre Bedürfnisse zu erfahren, bevor ein hybrides Modell entwickelt wird. Durch die Einbeziehung der Beschäftigten lassen sich Veränderungen leichter umsetzen, ohne dass die Motivation darunter leidet. 

Ein guter Weg, mit Mitarbeiter:innen zu kommunizieren, sind Mitarbeiterbefragungen. Das könnten etwa Fragen dazu sein, in welchem Arbeitsumfeld sie sich wohlfühlen würden. Dabei können auch Beispiele abgefragt werden. 

Sobald geklärt ist, was die Beschäftigten des Unternehmens von hybrider Arbeit erwarten, kann damit begonnen werden, ein individuelles hybrides Arbeitsmodell zu entwickeln. 

Mitarbeiterbedürfnisse mit denen des Unternehmens abstimmen

Die Frage, wie das Hybridmodell mit der Vision und den Zielen des Unternehmens übereinstimmt, ist eine ausgezeichnete Methode, um festzustellen, ob dies ein guter Schritt ist oder nicht. Einige wichtige Fragen, die dabei zu stellen sind, sind:

• Können wir Ungleichbehandlungen vermeiden und dennoch Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion fördern?
• Können wir alle unsere Aufgaben und Pflichten virtuell erledigen?
• Können wir effektiv zusammenarbeiten?

Ein flexibles Arbeitsumfeld schaffen

Hybride Arbeitsformen müssen Remote-Mitarbeitende und Bürokräfte miteinander verbinden, damit die Kommunikation und die Arbeit reibungslos verlaufen.

Investitionen in Technologie und die Verbesserung der Remote-Zusammenarbeit sind für Unternehmen unerlässlich, um den Prozess und den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten. 

Moderne Technologie, z. B. Tools für die Fernkommunikation und Videokonferenzen, sind meist mit erheblichen Kosten verbunden. 

Es lohnt sich daher, vorab zu hinterfragen, ob wirklich neue Tools erforderlich sind oder ob die vorhandenen möglicherweise auf eine andere Weise genutzt werden können.  

In die Unternehmenskultur investieren

Die Unternehmenskultur ist die Seele eines Unternehmens, und der Erfolg eines hybriden Arbeitsmodells hängt nicht zuletzt auch von ihr ab. Es ist wichtig, die Unternehmenskultur konstant zu stärken, statt erst dann, wenn Remote-Mitarbeitende ins Büro zurückkehren.

Das kann z. B. durch unternehmensweite Veranstaltungen, Pizzatage und andere lustige Dinge geschehen, die eine gute Stimmung bei den Mitarbeiter:innen aufrechterhalten.

Solche Veranstaltungen können allerdings nicht nur physisch, sondern auch online stattfinden. Das ist eine großartige Möglichkeit, um Erlebnisse für den hybriden Arbeitsplatz rund um die Werte eines Unternehmens zu schaffen. 

Einige Beispiele hierfür sind virtuelle Teambuilding-Aktivitäten wie ein virtueller Kaffee-Chat, Online-Escape-Games oder ein kollegialer Lernaustausch. 

Kontinuierlich Feedback einholen 

Auch im weiteren Verlauf der Implementierung eines hybriden Arbeitsmodells sollten Unternehmen immer wieder das Feedback ihrer Mitarbeiter:innen einholen. 

Das wird maßgeblich dazu beitragen, zukünftige Änderungen auf die richtige Art vorzunehmen und den perfekten hybriden Arbeitsplatz zu schaffen, der sowohl für das Unternehmen als auch für dessen Mitarbeitende funktioniert.