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Glossar: HR- & Recruiting-Definitionen

Was ist eine Employee Value Proposition (EVP)?


Definition

Die Employee Value Proposition ist die Zusammenfassung aller Vorteile eines Arbeitgebers sowie ein Bestandteil des Employer Branding und der Unternehmensmarke.

Mit der EVP steigern Arbeitgeber nicht nur bei potenziellen Kandidat:innen ihre Attraktivität, sondern erhöhen auch ihre Mitarbeiterbindung.

Woraus besteht eine Employee Value Proposition?

Die Employee Value Proposition (EVP) repräsentiert ein Abkommen, das Arbeitnehmende und Arbeitgeber eingehen und ist die Grundlage des Employer Branding

Laut Prof. A. Pawars Artikel zu „Employee Value Proposition Revisited“ beginnt der Employer-Branding-Prozess mit der Definition einer EVP und fährt dann fort mit der Bewerbung dieser über interne und externe Kanäle.

Arbeitgeber machen den Arbeitnehmenden ein Angebot und erwarten im Gegenzug eine Leistung. Das Abkommen kann auch als ein gesundes Verhältnis von Geben und Nehmen verstanden werden.

Das Abkommen besteht aus gegenseitigen Verpflichtungen und Versprechen. Der Arbeitgeber schafft Anreize wie

  • Angebote zur individuellen Karriereentwicklung
  • organisatorische Unterstützung 
  • faires und transparentes Performance Management
  • Gehalt 
  • Urlaubsanspruch

Arbeitnehmende kommen diesem Angebot entgegen durch

  • die Einhaltung der Arbeitszeiten
  • das Eintreten für den Arbeitgeber innerhalb sowie außerhalb des Unternehmens
  • das Einbringen von Fähigkeiten, Enthusiasmus und 
  • unternehmerisches Denken und produktive Arbeitsansätze

Innerhalb dieses Gesamtabkommens gibt es weitere Unterabkommen. Dabei handelt es sich in der Regel um maßgeschneiderte, praktikable Vereinbarungen zwischen beispielsweise Teamleiter:innen und Teammitgliedern, die die Gestaltungsmöglichkeiten der Mitarbeiter:innen am Arbeitsplatz widerspiegeln.

Mit diesen Fragen von (potenziellen) Mitarbeiter:innen beschäftigt sich die EVP:

  1. Warum möchte ich (weiterhin) bei diesem Unternehmen arbeiten?
  2. Was motiviert mich, in diesem Unternehmen zu arbeiten?
  3. Warum würde ich diesen Arbeitgeber an Freunde und Familie empfehlen?
  4. Warum sollte ich wieder zurück zu diesem Arbeitgeber kommen? (zu Boomerang-Mitarbeiter:innen haben wir bereits einen spannenden Artikel verfasst)

Neben der Employee Value Proposition, die Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen sowie Kandidat:innen machen, vermittelt der Arbeitgeber auch eine sogenannte Employer Value Proposition, die seine Arbeitgebermarke stärkt und das Wertversprechen des Unternehmens reflektiert.

Warum ist eine EVP wichtig?

Eine effektive Employee Value Proposition kann einem Unternehmen signifikante Vorteile verschaffen. Laut einer Studie des Corporate Leadership Council kann eine gut durchdachte und ausgeführte EVP dazu führen, dass

  • die Einsatzbereitschaft neu eingestellter Mitarbeiter:innen um 29 % steigt
  • die Kosten für die Einstellung neuer Mitarbeiter:innen um bis zu 50 % sinken
  • die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter:innen als Markenbotschafter:innen auftreten, von durchschnittlich 24 % auf 47 % steigt

Welche Vorteile bietet eine EVP für Unternehmen?

Eine Employee Value Proposition bietet mehrere Vorteile. Sie hilft Unternehmen

  • Top-Kandidat:innen zu gewinnen und zu halten
  • Neue Märkte und Talente für schwer zu besetzende Positionen anzusprechen
  • Sich von ihrer Konkurrenz abzugrenzen

Um sicherzustellen, dass eine EVP ihr volles Potenzial entfaltet, muss sie auf Werte aufgebaut sein, die die gewünschten Talente wirklich ansprechen. Außerdem sollte die EVP mit den strategischen Zielen des Unternehmens übereinstimmen und die Einzigartigkeit des Unternehmens verdeutlichen. 

Faktoren wie die Unternehmenskultur, das Angebot von Benefits und spezifische Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung sind Teil der EVP und wirken sich letztlich auf die Talentgewinnung aus.

Was muss bei der Ausarbeitung einer EVP beachtet werden?

Wichtig ist, dass die EVP authentisch sein sollte, d.h. ein großer Teil davon sollte wahr sein. Die EVP sollte zudem jedoch auch Elemente enthalten, die zwar aktuell noch nicht erfüllt, aber ausdrücklich angestrebt werden.

Das ist wichtig, um den Wandel und den Fortschritt voranzutreiben und um den Mitarbeiter:innen das Gefühl zu geben, dass das Unternehmen auf die von ihnen gewünschten Veränderungen eingeht.

Neben dem „Inhalt“ der EVP ist auch der Stil, in dem sie formuliert ist, wichtig. Viele Unternehmen schreiben über sich selbst in einer langweiligen Unternehmenssprache und das Ergebnis sind viele Arbeitgeber, die behaupten, einzigartig zu sein, aber gleich klingen! 

Die Eigenschaften einer EVP sollten die Marke des Unternehmens sowie die Arbeitgebermarke widerspiegeln. 

Wie kann die EVP kommuniziert werden?

Die Kommunikation der EVP geschieht über unterschiedliche Kanäle:

  • Durch interne Kommunikation zu bereits bestehenden Mitarbeiter:innen (z. B. Intranet)
  • Im Recruiting bspw. über die Karriereseite auf der Unternehmenswebsite
  • Über externe Kommunikation mit anderen Stakeholdern (z. B. durch Mitarbeiter:innen über soziale Netzwerke)

Wenn sie gut implementiert ist, ist die EVP die treibende Kraft für das Engagement, beeinflusst die Einstellung von Mitarbeiter:innen und die Kommunikation mit ihnen. Sie hilft bei der Festlegung strategischer HR-Prioritäten und bei dem Vorhaben, die Unternehmensstrategie voranzutreiben.

Weitere Artikel rund um die Employee Value Proposition

Sie möchten Ihr Employer Branding von innen heraus stärken? Dann sollten Sie unbedingt einen Blick auf unseren Recruiting- & HR-Blog werfen. Spannende Artikel rund um das Thema Employer Branding sind:

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