Glossar: HR- & Recruiting-Definitionen
Gehaltsarten gibt es verschiedene. Der Hauptunterschied liegt dabei meist in der Berechnungsgrundlage. So kann die Höhe des Gehalts etwa von den geleisteten Stunden, dem Abschluss bestimmter Projekte oder der Erreichung bestimmter Ziele abhängen.
Die Bezahlung auf Stundenbasis ist eine Gehaltsart, die auf der Grundlage der geleisteten Arbeitsstunden gezahlt wird.
Diese Gehaltsart wird typischerweise in Berufen verwendet, die keine Festanstellung und kein Fixgehalt vorsehen, beispielsweise für Aushilfsjobs im Einzelhandel oder in der Gastronomie.
Um diese Gehaltsart zu berechnen, wird die Anzahl der in einer Woche geleisteten Arbeitsstunden mit einem festen Stundensatz multipliziert. Verdient die Person pro Stunde etwa den aktuellen Mindestlohn von 12 € und arbeitet 25 Stunden pro Woche, beträgt ihr Wochenlohn 300 €.
Wird eine Bezahlung auf Stundenbasis in Betracht gezogen, sollten aber auch die Vor- und Nachteile sorgfältig abgewägt werden. Werfen wir also einen kurzen Blick auf die wichtigsten Vor- und Nachteile des Stundenlohns.
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Das Beste an einer Bezahlung auf Stundenbasis ist, dass Arbeitgeber ihre Ausgaben leicht planen und kalkulieren können.
Die Empfänger:innen des Gehalts auf Stundenbasis können dabei ebenfalls einfach berechnen, wie viel Geld sie nach Hause bringen werden, sodass sie Rechnungen und andere Zahlungen einfacher einkalkulieren können.
Darüber hinaus werden für manche Arbeitsstunden (etwa nachts sowie an Sonn- oder Feiertagen) Zuschläge von 25 bis 50 % gezahlt. Das hebt das Gehalt kurzfristig an und kann hilfreich sein, wenn unerwartete Ausgaben anfallen.
Einer der größten Nachteile des Gehalts auf Stundenbasis ist, dass es stark schwanken kann. Das kann besonders problematisch sein, wenn die geplante Arbeitszeit gekürzt wird, weil z. B. nicht genügend Arbeit vorhanden ist. Es geht also immer eine gewisse finanzielle Unsicherheit mit dem Gehalt auf Stundenbasis einher.
Ein weiterer Nachteil dieser Gehaltsart ist, dass es für die Beschäftigten schwierig sein kann, die eigene Existenz zu sichern, Geld zu sparen oder Schulden zu begleichen.
Zu guter Letzt kann diese Bezahlungsform auch zu Spannungen am Arbeitsplatz führen. Wenn einige Beschäftigte stundenweise bezahlt werden und andere im Angestelltenverhältnis stehen, kann ein Gefühl der Ungleichheit entstehen.
Eine Provision ist eine Vergütung, die Angestellten auf der Grundlage ihrer Leistungen gezahlt wird. Wenn also ein:e Arbeitnehmer:in die festgelegten Verkaufsziele erreicht oder übertrifft, erhält diese:r eine Provision zusätzlich zu seinem Grundgehalt.
Provisionen entsprechen in der Regel einem bestimmten Prozentsatz des Umsatzes und können je nach Produkt oder Dienstleistung variieren. Ein:e Immobilienmakler:in kann zum Beispiel beim Verkauf eines Hauses eine niedrigere Provision erhalten als beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie.
Provisionen können zwar eine großartige Möglichkeit sein, das Einkommen von Angestellten aufzubessern, können allerdings schwer erzielbar sein und fallen oft sehr unregelmäßig aus. Daher sollten auch hier zunächst die Vor- und Nachteile abgewogen werden:
Das Gehalt auf Provisionsbasis hat mehrere Vorteile. Am wichtigsten ist vielleicht, dass die Bezahlung auf Provisionsbasis den Mitarbeiter:innen einen Anreiz bietet, ihren Umsatz und ihre Leistung zu steigern. Das kann zu einer höheren Produktivität und Rentabilität führen.
Darüber hinaus kann eine Bezahlung auf Provisionsbasis ambitionierte Mitarbeiter:innen anziehen und binden, da sie sich mit der Aussicht auf einen hohen Verdienst eher zu komplexeren Aufgaben hingezogen fühlen.
Schließlich kann das Gehalt auf Provisionsbasis dazu beitragen, die Interessen der Mitarbeiter:innen mit denen des Unternehmens in Einklang zu bringen: Mitarbeiter:innen, die den Umsatz erfolgreich steigern, tragen direkt zum höheren Gewinn bei.
Insgesamt kann eine provisionsbasierte Vergütung eine gute Möglichkeit sein, Mitarbeiter:innen zu motivieren und ihre Leistung zu steigern.
Einer der Hauptnachteile des Provisionsmodells ist, dass der Verdienst der Arbeitnehmer:innen sehr unbeständig sein kann.
Das kann es für diese schwierig machen, ein Haushaltsbudget zu erstellen und zu planen, da nie genau vorhersehbar ist, wie viel sie am Ende des Monats verdienen. Wenn die Verkäufe schlecht laufen, kann es außerdem sein, dass sie kaum über die Runden kommen.
Ein weiterer Nachteil der provisionsbasierten Bezahlung ist, dass sie zu viel Druck und Stress führen kann. Die Mitarbeiter:innen können dadurch das Gefühl bekommen, immer dem nächsten Verkauf hinterherzujagen, und das kann zu Frustration und Burnout führen.
Und schließlich gibt es Menschen, die einfach nicht gut unter Druck arbeiten können und vielleicht nicht für einen Job auf Provisionsbasis geeignet sind.
Wenn es um das Gehalt geht, gibt es noch zwei weitere wichtige Ansätze, die Unternehmen verfolgen.
Der erste besteht darin, die Höhe des Gehalts auf bestimmte Projekte zu stützen, an denen ein:e Beschäftigte:r arbeitet. Das bedeutet, dass die Person je nach Größe, Umfang und Komplexität der Projekte, an denen sie arbeitet, bezahlt wird.
Der zweite Ansatz besteht darin, das Gehalt auf die Aufgabendefinition zu stützen. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter:innen auf der Grundlage ihrer Stellenbeschreibung und ihrer Verantwortlichkeiten bezahlt werden, unabhängig von den Projekten, an denen sie arbeiten.
Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile, die wir im Folgenden erläutern:
Die Vorteile einer projekt- oder aufgabenbezogenen Bezahlung sind vielfältig. Der offensichtlichste ist sicherlich, dass Mitarbeiter:innen deutlich mehr Geld verdienen können, als wenn sie auf Stundenbasis bezahlt würden. Je nach Qualifikation der Angestellten kann hier das Zwei- oder Dreifache pro Stunde verdient werden.
Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Angestellten viel mehr Kontrolle über ihren Tagesablauf haben. Sie können ihre Zeit so einteilen, wie es für sie am günstigsten ist. Das kann ein großer Vorteil sein, wenn neben der Arbeit noch andere Verpflichtungen warten, z. B. familiäre oder schulische Verpflichtungen.
Und schließlich kann eine projekt- oder aufgabenbezogene Bezahlung auch dazu beitragen, die Zufriedenheit der Angestellten mit ihrer Arbeit zu erhöhen. Wenn sie nicht in einem 9-to-5-Trott feststecken, haben sie eher Spaß an ihrer Arbeit, sind motivierter, ihr Bestes zu geben, und sind am Ende stolz auf ihre Leistungen.
Es gibt einige potenzielle Nachteile, wenn Unternehmen ein projekt- oder aufgabenabhängiges Gehaltssystem verwenden.
Zunächst kann es schwierig sein, den Überblick über all die verschiedenen Projekte und Aufgaben zu behalten, an denen die einzelnen Mitarbeiter:innen arbeiten. Das kann die genaue Berechnung des Gehalts erschweren.
Außerdem kann dieses System eine Menge Papierkram und Verwaltungsaufwand für die HR- und Buchhaltungsabteilungen verursachen. Das liegt daran, dass das Gehalt der betroffenen Mitarbeiter:innen separat erfasst und aufgezeichnet werden muss, was zeitaufwändig und schwierig zu verwalten sein kann.
Gleichzeitig erhalten manche Mitarbeiter:innen verstärkt das Gefühl, dass sie bei diesem System ständig überwacht und bewertet werden, was zu Stress oder Angstgefühlen führen kann.
Wenn Unternehmen ein Gehaltsmodell auf Projekt- oder Aufgabenebene in Erwägung ziehen, sollten diese möglichen Nachteile berücksichtigt werden, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
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