Glossar: HR- & Recruiting-Definitionen
Definition
Die sogenannte Kündigungsfrist beschreibt die Zeitspanne, die vergehen muss, bevor Arbeitnehmer:innen ihren gekündigten Arbeitsplatz in einem Unternehmen rechtmäßig verlassen können.
Eine Kündigungsfrist ist der Zeitraum zwischen der Mitteilung eines oder einer Arbeitnehmer:in an den Arbeitgeber (oder andersrum im Falle einer Entlassung), dass er oder sie das Unternehmen verlassen wird, und dem tatsächlichen Ausscheiden aus dem Unternehmen.
Die Dauer der Kündigungsfrist wird normalerweise im Arbeitsvertrag geregelt.
Die Kündigungsfrist dient dem Schutz sowohl des oder der Arbeitnehmer:in als auch des Arbeitgebers. Sie verschafft beiden Parteien einen Zeitraum, in dem sie eine Übergabe abschließen, Alternativen aushandeln, sich um ein Offboarding kümmern und einen geeigneten Ersatz einstellen oder die Aufgaben intern umverteilen können, bevor der Arbeitsvertrag offiziell endet.
Die standardmäßige Länge einer Kündigungsfrist variiert von Land zu Land. In Deutschland beträgt die Standardkündigungsfrist zum Beispiel vier Wochen zum 15. des Monats oder zum Monatsende.
Im Vereinigten Königreich beträgt die gesetzliche Kündigungsfrist, insbesondere bei Entlassungen, mindestens eine Woche, wenn der oder die Arbeitnehmer:in zwischen einem Monat und 2 Jahren beschäftigt ist, zuzüglich einer Woche für jedes Jahr, wenn er oder sie zwischen 2 und 12 Jahren beschäftigt war.
Es lohnt sich daher, die arbeitsrechtlichen Bestimmungen vorab genau zu prüfen, wenn ein Arbeitsvertrag abgeschlossen wird.
Natürlich unterscheiden sich Kündigungsfristen oft auch nach dem Dienstgrad der Stelle. So ist es z. B. üblich, dass Angestellte in höheren Positionen Kündigungsfristen von bis zu 3 Monaten einhalten müssen.
Bei geschäftsführenden Angestellten können die Kündigungsfristen sogar bis zu 6 Monate betragen.
Eine Kündigungsfrist wird in der Regel dadurch ausgelöst, dass ein:e Arbeitnehmende:r ein Kündigungsschreiben einreicht oder ein Kündigungsschreiben vom Unternehmen erhält. In diesem Schreiben wird das beabsichtigte Austrittsdatum genannt.
Arbeitnehmende sind zwar rechtlich an die vertraglich festgelegte Kündigungsfrist gebunden, doch es ist möglich, diese Frist zu verkürzen, wenn sowohl der Arbeitgeber als auch der oder die Arbeitnehmer:in dem zustimmen („Aufhebungsvertrag“)
In manchen Fällen kann das für den Arbeitgeber eine Überlegung wert sein, z. B. wenn er in der Lage ist, den oder die Mitarbeiter:in problemlos zu ersetzen.
Es kann dem Unternehmen dadurch auch erspart bleiben, die betroffene Person länger als nötig auf der Gehaltsliste zu führen, während der oder die Mitarbeiter:in die neue Aufgabe schneller antreten kann.
Die Kündigungsfrist von Arbeitnehmer:innen kann auch durch den Arbeitgeber verkürzt werden oder gänzlich wegfallen, wenn die Entlassung aus wichtigen Gründen erfolgt. Bei (wiederholtem) grobem Fehlverhalten ist zum Beispiel eine fristlose Kündigung möglich.
Unter diesen Umständen ist jedoch eine gründliche Untersuchung und Argumentation erforderlich, um Fälle von ungerechtfertigter Entlassung zu vermeiden.
Arbeitgeber können sich auch dafür entscheiden, eine:n Arbeitnehmer:in während seiner oder ihrer Kündigungsfrist zu bezahlen, ihn aber zu bitten, seine Arbeit sofort einzustellen („Freistellung“). Das Gehalt wird dann meist als Abfindung für die Kündigung behandelt.
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