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Glossar: Fachbegriffe aus HR & Recruiting

Was ist ein Freelancer?

Als Freelancer (deutsch: „freier Mitarbeiter“) bezeichnet man eine Person, die nicht fest in einem Unternehmen angestellt ist, sondern im Auftrag unterschiedlicher Unternehmen selbstständig arbeitet.

Dabei ist er oder sie nicht weisungsgebunden, entscheidet selbst über Arbeitsort und -zeiten und bezieht ein pauschales oder stundenbasiertes Entgelt für seine Tätigkeit.

Freelancer Definition

Der englische Begriff „Freelancer“ stammt ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert und bezeichnete einen „freien Lanzenträger“, der für den best zahlenden Feldherrn in Kriegen oder einzelnen Schlachten kämpfte (also einen klassischen Söldner). 

Heute ist ein Freelancer per Definition eine Arbeitskraft, die ihren Beruf auf eigene Rechnung (nicht festangestellt, nicht sozialversicherungspflichtig) und zu ihren Bedingungen, aber dennoch im Auftrag eines Unternehmens ausübt (= freie Mitarbeit auf Basis eines Dienst- oder Werkvertrags).

Ähnlich einem Zeitarbeiter kann er für bestimmte Projekte oder einen bestimmten Zeitraum für seinen Auftraggeber arbeiten. Als Vergütung erhält er jedoch kein festes Gehalt, sondern ein Honorar, das pauschal (z. B. für Projekte) oder stundenbasiert berechnet wird.

Die freie Mitarbeit kann zudem die Ausübung von Tätigkeiten aus mehreren ähnlich gelagerten Berufsbildern beinhalten und in den unterschiedlichsten Branchen stattfinden.

Typische Branchen für freie Mitarbeit:

  • IT & Software (z. B. Programmierer)
  • Finanzdienstleistung & Versicherung (z. B. Versicherungsmakler)
  • Vertrieb & Verkauf (z. B. Handelsvertreter)
  • Medien & Werbung (z. B. Marketing Manager)
  • Veranstaltung (z. B. Eventmanager)
  • Consulting 

Freelancer ist nicht gleich Freiberufler

Tatsächlich werden Freelancer häufig synonym mit dem Begriff der Freiberufler genannt. Zwar arbeiten beide selbstständig, doch damit enden die Gemeinsamkeiten auch schon. Es bestehen wichtige Unterschiede, die Recruiter kennen sollten.

Und hier gleich der erste: Während beim Freelancing von einer Beschäftigungsart die Rede ist, bezieht sich der Begriff des Freiberuflers auf eine Berufsgruppe.

Wer gilt als Freiberufler?

Als Freiberufler gelten Personen, die auf Basis eines akademischen Abschlusses selbstständig eine „wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit“ ausführen (= freier Beruf).

Zu den freien Berufen zählen unter anderem diese Berufe:

  • Ärzte (auch Zahn- und Tierärzte)
  • Psychotherapeuten,
  • Rechtsanwälte & Notare
  • Ingenieure & Architekten,
  • Wirtschaftsprüfer & Steuerberater
  • Heilpraktiker & Physiotherapeuten
  • Erzieher, Lehrer & Dozenten
  • Journalisten & Bildberichterstatter 
  • Dolmetscher & Übersetzer

Es handelt sich dabei um sogenannte Katalogberufe. Einige dieser Berufsstände (z. B. Ärzte, Anwälte, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater) müssen zudem bei den zuständigen Kammern registriert werden (z. B. Ärztekammer). 

Anders als bei der freien Mitarbeit (Freelancer) ist eine freiberufliche Tätigkeit an einen Beruf und eine Branche gebunden. Ein Freiberufler kann also nicht in unterschiedlichen Jobs oder unterschiedlichen Branchen arbeiten.

Zusammengefasst: Eine freiberufliche Tätigkeit (z. B. Werbetexter oder Übersetzer) kann durchaus im Rahmen des Freelancing ausgeführt werden. Ein Freelancer kann jedoch nur in seltenen Fällen als Freiberufler tätig sein.

Freelancer beschäftigen: Vor- und Nachteile

Nachfolgend werfen wir einen kurzen Blick auf die Vor- und Nachteile zur Beschäftigung eines Freelancers.

Vorteile

  • Recruiting-Aufwand entfällt zum Großteil: Durch die Beschäftigung eines Freelancers können wertvolle Ressourcen (Zeit und Geld) eingespart werden. Natürlich ist es möglich, eine Stellenanzeige für Freelancer zu schalten, doch häufiger sieht der Prozess so aus, dass Unternehmen nach kurzer Recherche direkt mit potenziellen Kandidaten in Kontakt treten und ihre Dienste anfragen.
  • Flexibel einsetzbar: Sie brauchen freie Mitarbeiter nur für bestimmte Projekte oder Aufgaben? Kein Problem, denn die Auftragslage des freien Mitarbeiters und die Organisation seiner Arbeitszeit obliegen ihm selbst. Er arbeitet nur dann für Unternehmen, wenn er wirklich gebraucht wird.
  • Geringere Personalkosten: Selbstständige (freie) Mitarbeiter werden nicht sozialversicherungspflichtig im Unternehmen beschäftigt und haben keinen Urlaubsanspruch, das heißt Unternehmen müssen keine Sozialversicherungszuschläge für diesen zahlen und keine Fehlzeiten finanzieren und können somit Personalkosten einsparen – zumindest theoretisch. Praktisch sind Freelancer-Vergütungen genau deshalb aber auch immer deutlich höher angesetzt als die eines Festangestellten. Setzt man den Freelancer jedoch nur zur Unterstützung für einzelne Projekte ein, während man nach einem neuen Teammitglied in Vollzeit sucht, lassen sich dadurch sowohl die Kosten der unbesetzten Stelle als auch die Personalkosten rationalisieren.
  • Kein Kündigungsschutz: Erweist sich die Qualität der freien Mitarbeit als unbefriedigend oder harmoniert der Freelancer nicht mit dem Team, kann die Zusammenarbeit auch sehr kurzfristig beendet werden, denn freie Mitarbeiter genießen – anders als Angestellte oder Zeitarbeiter – keinen Kündigungsschutz. Die Kündigungsfrist richtet sich dabei entweder nach der vereinbarten Vergütung oder individuellen vertraglichen Vereinbarungen. In vielen Fällen wird es jedoch überhaupt keine Kündigungsfrist geben.

Nachteile

  • Nicht weisungsgebunden: Da freie Mitarbeiter nicht weisungsgebunden sind, können Unternehmen ihnen keine direkten Vorschriften machen, wann und wie sie ihre Arbeit zu erledigen haben. Es sollte deshalb bei der Beauftragung eines freien Mitarbeiters darauf geachtet werden, dass sein Arbeitsstil zum Unternehmen passt.
  • Oft keine Teamplayer: Der Arbeitsalltag festangestellter Teammitglieder folgt meist einer bestimmten Unternehmenskultur (z. B. basierend auf Teamgeist, Motivation, Engagement und gegenseitiger Wertschätzung). Nicht so der eines Freelancers. Viele Selbstständige sind eben keine Teamplayer und auch nicht im gleichen Maße engagiert, was die Zusammenarbeit schwierig machen kann.
  • Qualität nicht immer überzeugend: Freelancer gibt es viele, doch nicht jeder liefert überzeugende Arbeitsergebnisse ab. Es lohnt sich deshalb, vorab einige Arbeitsproben einzusehen. Viele Freelancer bieten hierfür ein Portfolio, das frühere Projekte und ihre Arbeitsergebnisse vorstellt.
  • Unsichere Verfügbarkeit: Freie Mitarbeiter sind sehr gefragt und so kann es häufiger vorkommen, dass sie für (umfangreichere) Projekte keine Kapazitäten mehr haben. Unternehmen sollten daher idealerweise immer mehrere Kontakte haben, die sie als freie Mitarbeiter anfragen können.

Wann sollten Unternehmen einen Freelancer beschäftigen?

Freelancer sind eine gute Lösung, wenn Unternehmen das Know-how eines Fachmanns nur für kurze Zeit oder ein bestimmtes Projekt beanspruchen möchten. 

Die Beschäftigung eines freien Mitarbeiters ergibt insbesondere dann Sinn, wenn die Arbeitsstunden, die dieser übernimmt, nicht für eine vollwertige Teil- oder Vollzeitstelle ausreichen würden und somit auch der Einsatz eines Zeitarbeiters nicht sinnvoll wäre.

Durch Freelancing kann sich ein Unternehmen dann trotzdem die benötigte Expertise sichern, ohne das Teammitglied im Unternehmen einstellen zu müssen.

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