Was macht schlechte Stellenanzeigen aus? (7 typische Fehler)
Was macht schlechte Stellenanzeigen aus? (7 typische Fehler)
By Amber Denwood
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Schlechte Stellenanzeigen gibt es mehr als genug auf dem Markt und natürlich kann nicht jede Stellenanzeige perfekt sein. Glücklicherweise lassen sich aus den vielen schlechten Stellenanzeigen eine Reihe von typischen Fehlern erkennen, anhand derer Sie lernen können, Ihre eigenen Stellenanzeigen zu perfektionieren.
Schlechte Stellenanzeigen schrecken nicht nur Bewerber:innen ab. Sie schaden nicht nur Ihrem Employer Branding, sondern auch dem Ruf Ihres gesamten Unternehmens.
Um Ihnen solche Fallstricke zu ersparen und sicherzustellen, dass Ihre Stellenanzeige keine Warnsignale oder offensichtlichen Fehler enthält, die Bewerber:innen in die Flucht schlagen, haben wir für Sie einen Überblick über die häufigsten Fehler in Stellenanzeigen zusammengestellt.
Außerdem bieten wir Ihnen Verbesserungsvorschläge für den Fall, dass Sie diese Fehler in Ihren Stellenanzeigen entdeckt haben.
7 typische Fehler bei Stellenanzeigen
Die folgende Liste enthält die typischen Fehler und Kriterien, die eine Anzeige in eine schlechte Stellenanzeige verwandeln. Diese Fehler können nicht nur die Attraktivität einer Stellenanzeige mindern, sondern später im Einstellungsverfahren zu Komplikationen führen:
Nutzung der falschen Tonalität
Ein großer Fehler bei Stellenanzeigen ist es, einen Sprachstil zu verwenden, der nicht zur Unternehmenskultur oder dem Arbeitsklima in Ihrem Unternehmen passt.
Das kann dazu führen, dass Bewerber:innen in ihren Bewerbungsunterlagen ebenfalls falschen Umgangston anschlagen oder bei einem Vorstellungsgespräch ein völlig anderes Umfeld erwarten.
Wenn der Umgangston in Ihrem Unternehmen eher formell ist, sollten Sie das beim Verfassen Ihrer Stellenanzeige berücksichtigen, um sicherzustellen, dass Bewerber:innen diesen Umgang auch bei der Kommunikation mit Ihnen verfolgen.
Dasselbe gilt umgekehrt natürlich auch für ein eher entspanntes Team mit informellem Umgangston!
Einsparung von Informationen
Ein weiteres Kennzeichen für schlechte Stellenanzeigen ist der Mangel an wichtigen Informationen.
Wenn ein wichtiger Punkt fehlt, kann das entweder dazu führen, dass Ihr Unternehmen unprofessionell wirkt, oder Sie verschwenden Ihre Zeit und die der Bewerbenden, wenn diese sich nur bewerben, um letzten Endes Informationen zu erhalten, die ihn abschrecken.
Überprüfen Sie also Ihre Anzeige ruhig mehrfach, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Informationen auf der Seite enthalten sind. Eines dürfen Sie nämlich nicht vergessen: Sie erwarten ja auch, alle wichtigen Informationen über Ihre Bewerber:innen zu erfahren, wenn diese sich bewerben.
Ihren Bewerber:innen alle wichtigen Information über Ihr Unternehmen bereitzustellen, ist eine Form des Respekts, die Sie ihnen entgegenbringen sollten.
Veröffentlichung an zu wenigen Stellen
Ein weniger offensichtliches Manko, aber dennoch entscheidend über gute oder schlechte Stellenanzeigen: Wir bei JOIN weisen immer wieder auf die Notwendigkeit von Multiposting hin – einfach, weil es so gut funktioniert!
Wenn Sie Ihre Stellenanzeige auf zu wenigen Jobbörsen veröffentlichen, verringert sich die Chance auf ein vielfältiges Bewerberangebot. Und auch die Zahl der eingehenden Bewerbungen wird dadurch eingeschränkt.
Das bedeutet, Sie könnten eine ansonsten in jeder Hinsicht perfekte Stellenanzeige schreiben, aber ohne Multiposting würden die richtigen Bewerber:innen sie einfach nicht sehen. Deshalb ist es wichtig, die Stellenanzeige auf ausreichend vielen Jobbörsen zu veröffentlichen.
Mit JOIN können Sie kostenlos und ganz bequem das Multiposting Ihrer Stellenanzeige ausprobieren.
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Nur für Bewerber:innen ärgerlich? Von wegen! Mehr als die Hälfte des Besucheraufkommens von Glassdoor stammt von Mobiltelefonen, was beweist, dass Arbeitsuchende auch auf ihren Smartphones sehr viel nach Jobs suchen.
Wenn Ihre Stellenanzeige also nicht mobil-optimiert ist, sprechen Sie einen großen Teil Ihrer Zielgruppe gar nicht an. Vor der Veröffentlichung sollten Sie deshalb unbedingt prüfen, wie Ihre Anzeige auf einem mobilen Gerät aussieht.
Zu hohe Ausgaben für die Schaltung
Ein:e gute:r Mitarbeiter:in ist es sicherlich wert, etwas Geld in die Hand zu nehmen. Doch für minimale Ergebnisse zu viel zu bezahlen, das ist frustrierend.
Indem Sie vorab gründlich recherchieren, wo Sie Ihre Stellenanzeigen am besten schalten, können Sie das vermeiden.
Es gibt zum Beispiel ein großes Angebot an kostenlosen Jobbörsen, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Stellenanzeige zu veröffentlichen, ohne dass Sie gleich Ihr ganzes Budget dafür aufwenden müssen.
Unspezifische Stellenbeschreibung
Sie haben mehrere Stellen zu besetzen? Dann könnte man doch einfach alles in einer Stellenanzeige verhaften, um Zeit zu sparen, oder? Bloß nicht! Merkmal Nummer 6 für schlechte Stellenanzeigen: Zu allgemein gehaltene Stellenbeschreibungen.
Damit verwirren Sie nicht nur potenzielle Bewerber:innen, sondern bescheren auch dem oder der zuständigen Recruiter:innen zusätzliche Arbeit, da er oder sie das Durcheinander später beseitigen muss.
Ein klarer Titel, der zu Ihrer offenen Stelle passt, und eine eindeutige Beschreibung der Aufgaben, die mit dieser Stelle verbunden sind, sind wichtig, um zu gewährleisten, dass jede:r Bewerber:in genau weiß, worauf er oder sie sich bewirbt.
Das Resultat? Es werden sich deutlich mehr qualifizierte Talente bewerben und Sie müssen weniger unqualifizierte Bewerber:innen aussortieren. Unsere kostenlosen Stellenanzeigen-Vorlagen für viele Branchen und Berufe nehmen Ihnen dabei bereits viel Arbeit ab.
Zu viel Text / zu lange Stellenanzeige
Das siebte Erkennungsmerkmal für schlechte Stellenanzeigen: Zu viel Text. Das ist nicht nur auf dem Desktop-PC anstrengend, sondern bedeutet besonders auf dem Smartphone endloses Scrollen.
Wir können nicht oft genug betonen, wie wichtig es ist, Stellenanzeigen kurzzuhalten und es nicht zu übertreiben. Andernfalls brechen Arbeitsuchende wahrscheinlich entnervt ab.
Stellenanzeigen mit einem Umfang von 100 bis 300 Worten schneiden erfahrungsgemäß am besten ab – was jedoch bei komplexeren Aufgabenfeldern nicht immer möglich ist.
Versuchen Sie daher, sich auf 600 Wörter oder weniger zu beschränken. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie sich wiederholen, ist das wahrscheinlich der Fall – und ein Signal dafür, dass es auch kürzer geht.
Wie Sie Stellenanzeigen inklusiv gestalten
Wir haben bereits weiter oben kurz über die Vermeidung von Diskriminierung und die Förderung von Vielfalt in Ihren Stellenanzeigen gesprochen. Die Bedeutung dieses Themas sollte nicht unterschätzt werden.
Einseitige Formulierungen in Ihren Stellenanzeigen sind ein großer Fehler, da sie nicht nur Ihre Diversity-Recruiting-Strategie gefährden, sondern auch die Einstellung von Mitarbeiter:innen erschwert, die Ihr Unternehmen kulturell bereichern (Cultural Add).
Es gibt einige konkrete Schritte, die Sie unternehmen sollten, um sicherzustellen, dass Ihre Stellenanzeigen so inklusiv wie möglich formuliert sind.
Mit den folgenden Tipps können Sie sicherstellen, dass Sie unbeabsichtigte Diskriminierungen vermeiden oder Bewerber:innen aus bestimmten gesellschaftlichen Gruppen abschrecken:
Vermeiden Sie geschlechtsspezifische Pronomen
In Anbetracht der Tatsache, dass sich Frauen bereits auf 20 % weniger Stellen bewerben als Männer, ist es äußerst wichtig, dass Ihr Unternehmen Bewerber:innen nicht aufgrund der in Ihrer Stellenanzeige verwendeten Pronomen davon abhalten, sich um eine Stelle zu bewerben.
Dabei handelt es sich um weit mehr als nur eine Frage der Höflichkeit: Es ist nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) vorgeschrieben, dass Stellenanzeigen so verfasst sein müssen, dass kein Geschlecht bevorzugt wird. Eine inklusive Gestaltung hat also oberste Priorität.
In der Praxis beginnt das bereits bei der Stellenbezeichnung. Hier muss der Zusatz „m/w/d“ (oder englisch: m/f/d) eingefügt werden, um männliche, weibliche und diverse (also keinem der beiden Geschlechter zugehörige) Kandidat:innen anzusprechen.
Auch innerhalb der Stellenanzeige sollte entsprechend gegendert werden, um die Ernsthaftigkeit des inklusiven Ansatzes zu verdeutlichen. Die inklusive Sprache muss bei jeder einzelnen Stellenausschreibung gewährleistet sein.
Bieten Sie Spielraum
Eine weitere gute Möglichkeit, mit Ihren Stellenanzeigen Diversität zu fördern, besteht darin, auch Kandidat:innen zur Bewerbung zu ermutigen, wenn sie den Anforderungen nicht vollständig entsprechen.
Statistiken von LinkedIn zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Frauen auf eine Stelle bewerben, nachdem sie diese gesehen haben, um 16 % geringer als bei Männern.
Als Ursache hierfür wird auf ein berüchtigtes Zitat aus einem Hewlett-Packard-Bericht verwiesen, wonach Frauen das Gefühl haben, dass sie 100 % der Anforderungskriterien einer Stelle erfüllen müssten, während Männer glauben, nur 60 % erfüllen zu müssen.
Hervorstechende statistische Daten
Bei Frauen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich um eine Stelle bewerben, nachdem sie die Stellenanzeige gesehen haben, um 16 % geringer als bei Männern.
Frauen haben das Gefühl, dass sie 100 % der Anforderungskriterien einer Rolle erfüllen müssten, während Männer glauben, nur 60 % erfüllen zu müssen.
Ein einfacher Satz, der ausdrückt, dass auch solche Bewerber:innen willkommen sind, die nicht alle Anforderungen erfüllen, aber glauben, dass sie gut zu Ihnen passen, kann hier helfen. Ein solcher Satz kann dazu beitragen, die Diversität Ihres Teams zu steigern.
Der Satz selbst kann kurz und bündig sein. Er könnte z. B. so lauten:
„Sie erfüllen nicht alle Kriterien, könnten aber trotzdem gut zu uns passen? Schicken Sie uns gern trotzdem Ihre Bewerbung und wir werden sie prüfen!“
Inklusion für alle Personengruppen
Ein weiterer Gesichtspunkt, der bei der Vermeidung von Diskriminierung zu beachten ist: Vielfalt bezieht sich nicht nur aufs Geschlecht.
Alter, Herkunft, sexuelle Orientierung und viele andere Faktoren spielen eine Rolle, wenn es um Diversität geht. Um Bewerber:innen zu zeigen, dass Ihnen dieses Thema wichtig ist, können Sie einen Satz in den Text Ihrer Stellenanzeige einfügen:
„Wir sind ein Unternehmen, das eine vielfältige und offene Unternehmenskultur fördert, in der Mitarbeiter:innen aus allen Kulturkreisen und Altersklassen willkommen sind.“
Natürlich ist es nur dann empfehlenswert, wenn sich Ihr Unternehmen wirklich um eine solche Atmosphäre bemüht. Tipps zur Verbesserung in diesem Bereich finden Sie in unseren Artikeln über Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion am Arbeitsplatz.
Und was macht eine gute Stellenanzeige aus?
Wenn Sie einige dieser Fehler bereits selbst gemacht haben und nun nicht mehr wissen, wie Sie die perfekte Stellenanzeige erstellen sollen: keine Panik! Unser umfassender Guide zum Stellenanzeigen schreiben hilft Ihnen dabei.
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen, die in Ihrer Stellenanzeige enthalten sein sollten und wo Sie sie schalten können, wenn Sie sie fertig haben.
Amber Denwood
Amber Denwood was a Content Manager at JOIN. She mostly wrote about employer branding, trying to help companies to understand how they can improve their image.