Durch den Anstieg des Anteils psychischer Erkrankungen im Justizvollzug wächst auch die Gruppe der inhaftierten Personen, die nicht an wirtschaftlich ergiebiger Arbeit teilnehmen können. Für diese Fallgruppe kann die Arbeitsaufnahme während der Haftzeit mit entsprechendem Leistungs- und Zeitdruck kontraproduktiv oder sogar sicherheitsgefährdend sein. Diese Personen benötigen in Haft eine therapeutisch unterstützende Beschäftigung, durch die sie gefördert und stabilisiert werden. Hierfür sollen arbeitstherapeutische Arbeitsplätze in einer Trainingswerkstatt geschaffen werden. Ziel ist es, die inhaftierten Personen in einem geschützten Rahmen ohne Leistungsdruck an Tagesstrukturen zu gewöhnen und ihnen einen Zugang zur Arbeit zu verschaffen.
In vertrauensvoller Kooperation mit der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz sucht Integrationshilfen e.V. daher freiberuflich tätige Ergotherapeut*innen (m/w/d), die in der jeweiligen Justizvollzugsanstalt ein arbeitstherapeutisches Angebot gestalten und umsetzen.
Die Zielgruppe bilden männliche und weibliche Personen, die in der JVA Billwerder bzw. in der JVA Fuhlsbüttel untergebracht sind. Zu vergeben sind maximal 27 Stunden pro Woche bei einer Vergütung von 40€ pro Stunde (60 Minuten).
Aufgaben
- Konzeptionelle Entwicklung, Umsetzung und Optimierung der arbeitstherapeutischen Beschäftigung innerhalb der Justizvollzugsanstalt für männliche (und weibliche) Personen entsprechend der situativen Gegebenheiten
- Planung, Gestaltung und Umsetzung therapeutisch unterstützender Beschäftigungsmaßnahmen, durch die Gruppen inhaftierten Personen gefördert und stabilisiert werden
- Vorbereitung, Steuerung und Begleitung der Teilnehmenden der Gruppenmaßnahmen im Männer- und Frauenvollzug unter besonderer Berücksichtigung des individuellen Leistungsvermögens der Teilnehmenden
- Fortlaufende und nachvollziehbare Dokumentation der Durchführung und Wirkung der arbeitstherapeutischen Maßnahmen nach einheitlichen Standards
- Zuarbeit zum Berichtswesen
- Fachliche Zusammenarbeit mit behördlichen und externen Kooperationspartnern und Schnittstellen
- Justizinterner fachlicher Austausch zu den jeweiligen Einzelfällen, Teilnahme an Dienstbesprechungen
Qualifikation
- Eine abgeschlossene Ausbildung oder Bachelor-Abschluss mit staatlicher Anerkennung zum*r Ergotherapeut*in
- Mehrjährige spezifische Berufserfahrung im Tätigkeitsfeld Ergotherapie mit suchtgefährdeten und psychisch belasteten Klienten
- Berufserfahrung in der Erwachsenenarbeit mit suchtmittelabhängigen Klientel
- Erfahrungen im Umgang mit heterogenen Gruppen
- Erfahrungen in der Straffälligenhilfe sind von Vorteil
- Ein sicheres Auftreten
- Eine offene, empathische und respektvolle Grundhaltung gegenüber straffällig gewordenen Personen
- Kreativität und Flexibilität, Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit, professionelle Distanz und Improvisationstalent
- Eine selbständige, eigenverantwortliche und reflektierte Arbeitsweise
- Pädagogisch-methodische Kompetenz
- Im Sinne der konzeptionellen Entwicklung der Arbeitstherapie: Erfahrung mit interdisziplinärer Zusammenarbeit und eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Ansprechpersonen in der JVA
- IT-Kompetenz
Benefits
- ein interessantes Arbeitsumfeld innerhalb einer JVA
- eine angemessene Vergütung
- die Möglichkeit, einen Arbeitsbereich konzeptionell mitzugestalten
- einen Einblick in die freie Straffälligenhilfe
- große Wertschätzung für Ihren Einsatz
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns über Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum 30. September 2024.
Wir freuen uns auf Bewerbungen unabhängig von Nationalität, Geschlecht, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion, Behinderung, Alter, sowie sexueller Orientierung und Identität.